[Der Krieg, Teil 6]
Hintergrund für Bann der Dunkelheit
Eine alte Sage, oft erzählt am Feuer.
Er schritt über die Berge und wo seine Füße den Boden berührten war das Leben und das Licht. Jeder seiner Schritte trug ihn nur ein Stückchen vorwärts. Hinter ihm zogen die acht Funken und jeder war anders. Zu seiner Rechten gingen die Wesen der Schöpfung und wo sie gingen, entstanden Berge, Seen und Meere. Dort, wo sie waren, war der Neubeginn. Links von ihm gingen die Wesen der Vernichtung und wo sie gingen, verging das Erschaffene. Ein ewiger Kreislauf, wo nur seine Fußabdrücke des Lebens Bestand hatten.
Ihm entgegen zog der Schatten. Dort wo seine Linie das Leben war, war die andere Seite der Tod. Mit ihm war die Dunkelheit. Dort wo blühendes Leben war, war nachher nur salziger Sand und in tausend mal tausend Jahren würde hier nichts wachsen. Mit ihm zogen seine Kinder. In seiner Dunkelheit nicht zu erkennen, waren sie das Nichts und da hinter ihm nichts blieb, ward ihnen nur gegeben, seine Kinder zu sein und seinem Willen zu gehorchen.
Sie blieben voreinander stehen. Eine Trennlinie so scharf gezogen wie mit dem Lineal. Leben und Tod, der Lichtbinder und die Dunkelheit. Eine Ewigkeit sahen sie sich an und wussten, dass der Kampf hier und heute nicht stattfinden würde, auch wenn ihre Herzen es begehrten.
Der Lichtbinder sprach:
„Dein Wort erschüttert die Welten, dein Schritt vernichtet das Leben, wo du bist, kann nichts sein. Du bist der Älteste und der Jüngste. Du wirst sein, wenn nichts mehr ist.“
Die Antwort darauf war mannigfaltig, die Dunkelheit und seine Kinder sprachen im Einklang.
Die Dunkelheit antwortete:
„Du bist gekommen, um mir meinen Platz streitig zu machen, du denkst, du kannst erobern und vom Ersten stehlen. Niemals will ich weichen, niemals will ich gehen.“
„Ich bin hier, da ich gerufen wurde. Alles braucht seinen Ausgleich. Hundert Kriege haben wir nun gefochten. Leben, das ich schuf, wurde durch eure Hand vernichtet. Doch siehst du, der Morgen dämmert. Die Kinder meiner Kinder sind unabhängig, sie tragen das Licht in ihrem Herzen und werden den Sieg bereiten.“
„Ein Wort von mir und ihre Leben sind ausgehaucht. Ein Wort und Gerbalon vergeht zu Asche.“
„Doch das Licht ihrer Herzen wird bleiben.“
„Was willst du, also?“
„Einen Pakt“
Dies war die Stunde des ersten Paktes. Dunkelheit und Licht verbannten die großen Worte der Macht von Gerbalon. Zum Ende aller Zeit, wenn Wasser zu Asche und Staub zu Leben wird, dann soll der letzte Kampf der Mächte entscheiden. Dann soll die Tochter aus Licht und Dunkel kommen, die Seelen der Sterblichen wiegen und den Sieger verkünden.