Das Königreich der Adriwu

Wappen des Königreichs der Adriwu

Beschreibung

Das Land liegt zwischen den größeren Königreichen Schilla und Raidamon und hat nie eine bedeutende politische Rolle in Gerbalon gespielt. Niemand wollte das sumpfige Land, in dem so viel Leid, Tod und Schmerz zu finden ist. Selbst zu Zeiten des Kaiserreiches wurden dort nur kleinere Befestigungen und Grenztürme errichtet. Der Sumpf ist einfach zu dominant und eine Urbarmachung des Bodens wäre zu teuer gewesen. Warum und wieso vor einigen hundert Jahren das Königshaus beschlossen hat, ausgerechnet hier sein Königreich zu gründen, weiß heutzutage niemand mehr. Wahrscheinlich, weil es das letzte freie Stück Land war, welches man noch erobern konnte. Doch die Mahiro lebten schon lange in diesem Land und so kam es unweigerlich zu mehreren Konflikten, in denen die „zivilisierten“ Armeen immer Niederlagen und Rückschläge hinnehmen mussten. Also beschloß man eines Tages, dass man das Gebirge und die leichter zugänglichen Teile des Sumpfes für sich beanspruchte und dort die Grenze sei zwischen der Zivilisation und den Primitivlingen aus dem Sumpf. Als die Albentia Ossa sich dann in den Nordöstlichen Teil des Landes niederließ und seinen Kampf gegen die Primitiven aufnahm, war das Königshaus froh darüber, denn somit konnte man den Würgegriff der Inquisition einigermaßen lockern, da sie in den Mahiro den wahren Feind erkannten. Anfangs gelangte der Inquisition sogar kleinere Erfolge, doch das Blatt wendete sich schnell und so wie einst die königlichen Truppen wurden die Inquisitoren immer wieder zurückgeschlagen und selbst heute noch werden unvorsichtige Gruppen und Patrouillen überfallen und verschwinden plötzlich auf ihren Wegen.

Wappen

Das Wappen des Königreichs ist ein geviertelter Schild mit den Farben Weiß und gelb oben. Der untere Teil des Wappens ist gespiegelt. In den weißen Feldern ist ein schwarzes Pferd zu sehen.

Flora und Fauna

Die Natur ist hier in 2 Klimazonen, was an den Bergen mitten im Königreich liegt, geteilt. Im nördlichen Teil gibt es die normalen Jahreszeiten. Die Gipfel des Gebirges sind das ganze Jahr über mit Schnee bedeckt. Kein Mensch hat je die Gipfel erklommen. Wenn man dann weiter hangabwärts geht, gehen die Schneefelder fließend in das saftige Grün von Wiesen über. Vereinzelt kann man Nadelbäume sehen.

Diese werden immer dichter, und irgendwann kann man vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Je flacher das Land wird, desto mehr Arten von Bäumen, Sträuchern und Blumen kann man sehen. Mischwälder werden nur von kleineren Flüssen und Bächen unterbrochen, die sich in einen der beiden größten Flüsse Adriwus ergießen. Doch die Landschaft täuscht über die Gefährlichkeit des Landes hinweg. Bären, Wölfe, Luchse lauern im dichten Unterholz auf den unvorsichtigen Wanderer. Auch darf man den Sumpf nicht vergessen, der einen Großteil des Landes einnimmt. Die Bewohner haben nur wenige sichere Behausungen auf einzelnen Inseln in dieser Landschaft errichtet. Im Herbst, wenn kalte Luft aus dem Norden heranzieht und sich am Gebirge aufstaut, kann es zu sintflutartigen Regenfällen kommen, bei dem der Wasserspiegel innerhalb einer Stunde um bis zu 2 Meter ansteigt.

Im südlichen Teil des Landes sieht es wiederrum ganz anders aus. Da die Berge einen Großteil der nördlichen Kaltluft abhalten, ist der südliche Teil Adriwus ein sonnenverwöhntes Land. An 300 Tagen im Jahr scheint die Sonne, nur im Frühling und Herbst kommt es zu Monsunartigen Regenfällen. Diese dauern 30 Tage an und liefern so viel Wasser, dass der Sumpf nie ganz austrocknet. Ein feuchtwarmes Klima herrscht hier vor und nasse Klamotten trocknen nicht, obwohl man sie in die Sonne hängt. Überhaupt soll hier niemand auf den Gedanken kommen, seine Klamotten auszuziehen. In keinem anderen Königreich gibt es so viele Tiere und Pflanzen, welche einem Menschen nach dem Leben trachten.

Zitat Lehnhart Eigenstein, Priester der Lyst:
„Gestern haben wir einen Flußlauf durchquert. Er schien friedlich, bis ein Wesen, das nur aus Maul und Zähnen bestand, aus dem Wasser tauchte und einen der Ritter in zwei Stücke riss. Jede Hilfe kam zu spät. Dieses Monster verschwand trotz unzähliger Pfeile, die in seinem Körper steckten, langsam wieder im Wasser, so als würde es diese überhaupt nicht bemerken. Heute wachten zwei unserer Träger nicht mehr auf, sie waren über und über mit Stichen dieser kleinen Mücken übersät. Sie schlafen, doch wecken kann man sie nicht. Wir haben sie in den Fluss geworfen.“

Die Bäume, die hier wachsen, haben, gegabelte Wurzeln, die tief ins Wasser reichen. Um einige dieser Bäume haben sich Blumen gewickelt, die einen seltsamen Geruch von sich geben, wenn man dieser Pflanze jedoch zu nahe kommt, schnappt sie zu und verschlingt einen Menschen am Stück. Auch gibt es Krokodile, Schlangen, Spinnen, Mückenschwärme und Pumas, die jedem nach dem Leben trachten. Und wenn der Wanderer dies alles überlebt hat, dann sind da noch die Mahiro, die Bewohner dieses Gebietes, die dem Wanderer mit einem Giftpfeil den Rest geben.

Politische Strömungen im Königreich

Die Innenpolitik ist komplex. Es gibt 3 Reiche in dem Königreich. Zum einen das Adelshaus Adriwu, dann die Albentia Ossa und die letzte Fraktion ist die Hexenmeisterin Mama Shango. Alle drei Fraktionen werden unten genauer erläutert:

Das Adelshaus Adriwu

Das Adelshaus herrscht über den nordwestlichen Teil des Königreiches und wird fast eigenständig durch den König regiert, soweit es ihm erlaubt wird. Dort liegen auch die zwei größten Städte des Königreiches, nämlich Stadt des Jayanse oder auch Jayansestadt und die Stadt der Rarijdira oder Stadt der Königin.

Wer sich über die Namensgebung wundert, dem sei gesagt, dass dies eine uralte Tradition ist. Die Hauptstadt, Stadt des Jayanse, wird immer nach dem herrschenden Geschlecht benannt. Da die Herrscherhäuser jedoch vor etwa fünfhundert Jahren dazu übergingen, ihr Recht zu herrschen damit zu legitimieren, dass sie den Namen ihres Landes trugen, wurde seit diesem Zeitpunkt der Vorname des Herrschers auch als Hauptstadt benannt.

Wie die Hauptstadt wird die Stadt der Königin, Stadt der Rarijdira auch nach dieser benannt. Da der amtierende Herrscher einen sehr hohen Verbrauch hat, gab es in den letzten Jahren sehr viele Namen für diese Stadt.

Die Albentia Ossa

Seit dem Jahre 1208 n. H. ist der nordöstliche Teil des Königreiches fest in der Hand der Inquisition. Das Gebiet erstreckt sich von der Landesgrenze zu Raidamon um die Dörfer Grotten und Sumpfschlag sowie der Festung Schwarzbann.

Die Albentia Ossa verfolgt immer noch mehrere strikte Ziele, ihr oberster Beweggrund war und ist es, die Sümpfe von den falschen Gläubigen zu befreien. Aus Sicht der Inquisition ist der verderbte Glauben der „Schwarzen“ der Grund, wieso die Göttin Zâralkâ sich komplett von Gerbalon zurückgezogen hat. Aufgrund des schwachen Königs und der wirtschaftlichen Schwäche des Landes erfreuen sich die Tempel regen Zulauf. Die Inquisition verspricht sowohl Arbeit als auch die Reinigung der Seele.

Doch der große Zustrom an Rekruten ebbte in den letzten Jahren ab. Zu viele Opfer hatte der Krieg gegen die dunkle Herrin gefordert, obwohl das Herrschaftsgebiet der Inquisition nie nah genug an der Front war, wurden die Soldaten und Inquisitoren ausgesandt, um den schwarzen Schmutz mit Feuer und Schwert zu reinigen. Viele von Ihnen kehrten nie mehr zurück und diejenigen, die zurückkamen, waren an Seele und Körper gezeichnet.

Heute halten nur noch wenige Inquisitoren Wache an der Grenze zum Sumpf. Die Lücken an der Grenze sind groß, sodass man fast ungehindert durchschlüpfen könnte.

Die Hexenmeisterin Mama Shango

Die Hexenmeisterin herrscht über den größten Teil des Königreichs. Sie ist die Herrscherin der Sümpfe, über das Königreich und über alles, was Adriwu ausmacht. In ihrer Person vereint sich die geistliche und weltliche Führerin der Stämme der Mahiro. Nur sie vermag es, durch eine strenge Führung, die verfeindeten Stämme zu einem. Dies gelingt ihr zum einen durch einen wachen Geist und zum anderen durch die „fremde“ Magie. Blut-, Fluch-, Beherrschungs- und Beschwörungsmagie sowie die Fähigkeit ihre Truppen mit den Schatten eins werden zu lassen, machen sie zu der gefährlichsten Frau in ganz Adriwu.

Königshaus und Inquisition würden es zwar nie offiziell zugeben, doch sie fürchten Mama Shango. Denn sie bestimmt nicht nur die Dorfvorsteher, weiht ihre Hexenpriester, nimmt Junghexen auf, sondern sie bestimmt auch den König selbst. Dieser letzte Satz sagt alles und doch ist es zu wenig. Viele haben den Fehler gemacht, einer schwarzen, gutaussehenden Frau mit knappen Kleidern lieber auf die Brüste zu starren statt auf ihre Worte zu hören. Doch diese sind schon vor langer Zeit gestorben und Mama Shango lebt und herrscht.

Doch herrschen kann niemand alleine, hinter dieser Frau steht der Stamm der Shakatulu. Dieser umfasst zweitausend Angehörige und ist der mächtigste und kriegerischste im Sumpf. Zwar sind sie technisch und zivilisatorisch nicht weit entwickelt, jedoch haben sie das Leben im Sumpf bewältigt. Nur wer mit dem Sumpf lebt, und nicht gegen ihn, der hat gute Chancen ein hohes Alter zu erreichen. Geführt wird der Stamm von einem Rat, der aus den Ehemännern von Mama Shango besteht. Momentan sind es nur sieben. Teilweise kann dieser Rat bis auf zehn Mitglieder ansteigen. Je nachdem, wie gut oder schlecht sie den Stamm führen. Momentan sind nur die folgenden Stämme bekannt:

– Stamm der Shakatulu
– Stamm der Ulu Mulu
– Stamm der Gurushi
– Stamm der Bulami

Der wichtigste Tag im Sumpf ist der sogenannte Igani Bawe (Seelenernte). An diesen Tag werden die Hexen aller Stämme in den Sumpf geschickt, um sich in ritualisierten Kämpfen zu messen. Das direkte Töten ist verboten. Die Verlierer dieser Kämpfe werden in die Dörfer des Siegers gebracht, um dort geopfert zu werden. So wird sichergestellt, dass nur die besten der besten die Krieger begleiten.

Hauptstadt

Stadt des Jayanse

Die Stadt des Königs klingt zwar vom Namen her beeindruckend, jedoch ist sie sehr weit davon entfernt. Kleine Bauten prägen das Stadtbild. Man hat sich hier vom Minimalprinzip leiten lassen. Alles was wir zum Überleben brauchen ist vorhanden. Zum einen liegt es am Platzmangel und zum anderen daran, weil Adriwu wirtschaftlich die rote Lampe der Königreiche ist. Dies wird auch am deutlichsten, wenn man sich den Herrschersitz ansieht. Prunk und Luxus findet man hier vergebens. Doch der König teilt gerne und großzügig das wenige, was er hat.

Besondere Orte

Stadt der Rarijdira

Die Stadt der Königin ist die größte Stadt von Adriwu und doch würde man in anderen Königreichen sie nur als Kleinstadt bezeichnen. Was der Hauptstadt an Stil und Luxus fehlt, findet man hier. Schöne Gärten wurden angelegt, mit einer Vielzahl an Blumen. Am Straßenrand findet man sogar einige Mamorstatuen. Alleen aus importierten Bäumen von Raidamon prägen die Hauptstraße, die zum großen Marktplatz führt.

Der Palast der Königin ist zwar schlicht, doch findet man hier wunderschöne Spielerein von Gold, Lapislazuli, Bernstein, uvm.

Der Geistertempel der Zâralkâ

Der Tempel steht auf dem Gebiet der Inquisition, doch wird er von den Soldaten des Königs bewacht. Er ist der größte der Göttin und gleichzeitig auch der Haupttempel. Alle Entscheidungen, die hier gefällt werden, gelten für alle anderen Tempel dieser Göttin in Gerbalon. Auch werden hier die Priesternovizen ausgebildet. Dies dauert lang und ist seelisch wie körperlich sehr anspruchsvoll. Nach bestandener Ausbildung gehen manche direkt zur Inquisition, andere bleiben im Tempeldienst und wiederrum andere entscheiden sich für ein Leben als fahrender Priester.

Festung Schwarzbann

Die Festung Schwarzbann ist der beeindruckenste Bau in Adriwu. Legenden zufolge betrug die Bauzeit der Festung 100 Jahre. Hier wurde der Sumpf trocken gelegt, um mehr Platz zu haben. Die Mauern bestehen aus schwerem Stein und sind 8 Meter hoch. Das Tor kann man nur über eine Zugbrücke betreten. Viele Türme sind in die Mauer eingelassen und ermöglichen einen rundumblick über das Land. Die Bäume vor der Burg wurden im Umkreis von 300 Metern gefällt, Sträucher ausgerissen und Erhebungen planiert. In der Festung selber ist die Albentia Ossa untergebracht. Kaserne, Tempel, Ausbilungsräume, Schmiede und Stall sind nur einige von den Gebäuden. Die Zinnen sind stets bemannt und jederzeit ist eine kleine Eingreiftruppe auf Bereitschaft.

Die Akademie „Das Pentagramm der ewigen Beschwörung“

Die Akademie liegt mitten in den blutigen Sümpfen. Dies ist alles, was man weiß. Wie man allerdings dorthin gelangt, weiß niemand. Nur wer einen starken Willen hat, findet diese Akademie.

Feiertage und Festlichkeiten

01.01.                     Lichttag, Neujahr
03.03.                     Piunstag (Beginn der Tage des Frohmuts)
03.03. – 13.03.        Tage des Frohmuts
14.03.                     Windtag (Hawastag), Ende der Frohmutstage
13.04.                     Tag der Heilung (Hebrinstag)
09.06.                     Ehemals Bluttag
10.06 – 21.06.         Wasserspiele, Tage der Gerechtigkeit
05.07.                     Leifrinstag (Gedenktag an die Zerstörung der Stadt Leifrin)
28.07.                     Tag der Knochen
15.08.                     Flammentag
03.10                      Kaiserinnentag
05.10                      Erdenfest
23.11                       Beginn der Dunkelheit
24.11. – 30.12         Tage der Dunkelheit
10.12.                     Tag der Ahasarale (früherer Feiertag)
31.12.                     Ende der Dunkelheit

Wirtschaft

Der Handel ist für ein Land ohne viele Wege, geschlagen mit Berg, Wald und Sumpf, nicht einfach. Viel Gold wird durch Zölle und für die Bereitstellung eines Führers durch die Sümpfe erwirtschaftet. Manchmal kann man hier auch Menschhändler antreffen, die ihre „besondere“ Ware anbieten. Diese „besondere“ Ware hat eine schwarze Haut und die Künste im Tanz und Bett sind legendär. So manch einer hat hier, im wörtlichen Sinne, seine Grafschaft verkauft, nur um in den Besitz einer solcher Ware zu kommen. Natürlich ist Sklaverei verboten, doch die Summen lassen so manchen das Gesetz vergessen. Auch wandert ein Teil des Geldes in die königlichen Schatzkammern.

Die restliche Wirtschaft liegt brach. Die Erträge des Landes reichen gerade nur so aus, um den König zu ernähren und nicht in Armut zu stürzen. Eine eigene Handelsflotte, wie das Königreich Schilla, sucht man hier vergebens. Auch wurde die Kunst der Schifffahrt auf hoher See nie erlernt.

Herrscherhaus

König Jayanse VII (61 Jahre)
Herrscher im Zeichen des Glaubens, Bezwinger der Sümpfe, Wächter des Blutes und des Wirbels

Königin Rarijdira (29 Jahre) aus dem Hause Chi
Höchste Ehefrau und Liebling des Herrschers

Wichtige Konkubinen

– Hirani (59 Jahre)
– Maliria (50 Jahre)
– Launa (41 Jahre)

Alle diese Frauen waren einmal die höchste Ehefrau des Herrschers, wurden jedoch immer ersetzt durch eine jüngere oder hübschere Version. Ihr Einfluss am Hofe ist auch heute noch groß, dienen sie doch für fremde Herrscher oft als „Spielzeug“. König Jayanse teilt gerne und großzügig.