Der Bann der Dunkelheit

[Der Krieg, Teil 5]

Irgendwo:
Die Schritte halten, durch die spärlich beleuchteten Tiefen und der Ton wurde tausendfach zurückgeworfen. Es waren drei Personen, die hier ihren Weg in die Dunkelheit gingen und sie hätten nicht unterschiedlicher sein können. Ein unbedarfter Beobachter hätte sie niemals für Brüder und Schwestern gehalten. Er jedoch, der wartete, er wusste was da kam. Ihre Körper warfen Schatten an die Wände, tief und dunkel und die Schatten bewegten sich. Sie führten ein eigenes Leben. Sie liefen vor den Gestalten davon, erschienen wieder und bewegten sich erneut. Der Raum wurde dunkler, das Licht floh und die Schatten verschwanden.

Zurück blieb Dunkelheit. Die absolute Schwärze. Die drei Personen konnten nichts mehr sehen, doch sie wussten, wo sie waren und warteten.

Eine tiefe männliche bohrende Stimmer durchdrang das Nichts
„Ich habe euch gerufen, es wird Zeit, dass ihr für euer Versagen bestraft werdet. Ihr kämpft nun schon so lange für mich, seit Anbeginn der Zeit bis zu ihrem Ende. Doch diesen Kampf, zu dieser Zeit seid ihr am Versagen. Ihr bringt keine Siege mehr. Die Tore der Qualen sind geschlossen, das Kaiserreich zerfällt, aber niemand fürchtet die Dunkelheit. Sie sorgen sich um Krieg und Geld, nicht um unsere Truppen. Ich habe beschlossen, es wird Zeit, dass ihr eure gerechte Strafe für das Versagen erhaltet, sodass ihr euch ab sofort mehr bemüht.“

Schatten flackerte auf, als in der Hand einer Frau ein klimmendes Licht entstand und die Gesichter der drei Gestalten wurden sichtbar. Eine wundervolle, in schwarze Seide gekleidete Frau. Sterbliche hatten für ein Wort von ihr gemordet und ihre Seele den Schatten für nur einen Blick von ihr verkauft. Ein kleiner Goblin in edler Kleidung, ein Wesen, das sich ständig veränderte, fast schien es, als wäre es aus Wasser. Die dunkle Stimme donnerte und die Welt schien in ihr zu vergehen. Nicht konnte Bestand haben und sie schien von überall herzukommen. Der Goblin und der Schemen schienen vor Angst zu vergehen, doch die Frau blickte unberührt in die Dunkelheit.

„Ihr wagt es in meinem Heim das Licht zu bringen? Ihr wagt es …“

Doch seine Worte wurden mit einer Handbewegung der Frau abgeschnitten und dann sprach sie.

„Du schweigst nun, den ich spreche. Die alten Packte sind gebrochen. Das, was mich an dich band, ist nun vergangen und du bist an mich gebunden. Du hast lange gedacht, ich sei untätig, du hast die Seelen der Sterblichen gefressen und warst zufrieden. Du warst der König und wir die Bettler deiner Gaben. Doch nun gehörst du mir, ein Band stärker als alles was war bindet dich an mich, geschaffen aus dem Blut der Lebenden und der Haut der Dunkelheit. Du wirst nun mir gehorchen.“

Stille, Entsetzen, Schweigen. Die Welt hielt den Atem an, bewegte sich für einen Atemzug rückwärts und wieder zuvor. Die Dunkelheit sah nun die Ketten, in der sie lag, versuchte sich zu befreien und wütete wie ein wildes Tier. Ketten war sie gewöhnt, die alten Ketten, die sie Banden um Licht und Dunkel im ewigen Kriegstanz zu binden. Aber nun gehörte sie der Betrügerin. Die älteste Macht, der Tod und der Schatten waren gebunden.

Die dunkle Stimme nahm Gestalt an, ein alter Mann stand nun vor der Herrin der Dunkelheit und sah sie an: „Wie auch immer du dies geschafft hast, wie auch immer du die Pakte zu deinen Gunsten ändern konntest. Dafür wirst du zahlen.“ Der Mann verschwand und der Raum löste sich auf.

An einem anderen Ort:

Das Tor der schreienden Qualen schwang in tiefer Nacht auf. Das schon lange verstummte Heulen flammte auf und lies die Heerscharen des Ordens des Lichts erschauern und dann begann es. Als die Sonne endlich aufging und der Nebel sich lichtete, sah man nur noch die Aas-krähen, die sich an den Leichen gütlich taten. Bis sie sich stöhnend erhoben und die Lebenden verscheuchten. Meldereiter waren in tiefster Dunkelheit entsandt worden und nur wenige würden das nächste Dorf erreichen, um von dieser Schlacht zu berichten, jedoch würde es noch Wochen dauern, bis die Welt davon erfuhr.