Der Anfang

[Zyklus: Der Anfang, Teil 01] Die große Reise
[Zyklus: Der Anfang, Teil 02] Der gefallene Turm
[Zyklus: Der Anfang, Teil 03] Freund oder Feind
[Zyklus: Der Anfang, Teil 04] Der letzte Wächter
[Zyklus: Der Anfang, Teil 05] Der Hoffnungstöter
[Zyklus: Der Anfang, Teil 06] Die Büchse der Pandora
[Zyklus: Der Anfang, Teil 07] Nachfolger?
[Zyklus: Der Anfang, Teil 08] Das Ende der Banden
[Zyklus: Der Anfang, Teil 09] Hilferuf
[Zyklus: Der Anfang, Teil 10] Das Ende des Anfangs

[Zyklus: Der Anfang, Teil 01] Die große Reise

Das Blut des Streites wird die Scheibe fluten. Die Völker,
gebunden wie Marionetten können nicht fliehen
Der Untergang naht, wenn das Spiel beginnt,
gebunden durch Hass, bröckelt die Mauer des Todes
Prophezeiung des Orakels von Leifrin
am Tage nach der Geburt.

(Die Figuren sind es, die das Spiel bestimmen)
Der König sitzt in seinem Arbeitszimmer und betrachtet die gewaltige Wandkarte. Langsam und in Gedanken versunken beugt er sich vor und deutet auf einen Fleck auf der Karte.
„Dieser Fleck Land ist schwarz, er ist Unerkundet. Das ist eine Schande für mein Königreich, ich will, dass er erkundet wird.“

(Die Schwächsten sterben immer zuerst, Bauernopfer)

Wackere Recken fanden sich genug für diese Aufgabe. Sie zogen aus der Hauptstadt Leifrin aus in Richtung Osten. Durch das Tor der schreienden Qualen, zum Tempel der Winde, wo sie die Magier der Hawa schon erwarteten. Von dort immer entlang am Gebirge des Leichtsinns, bis sie den Rückenkamm eines noch unbenannten Ausläufers erreichten. Den Gebirgspass, den sie passierten, um das Land zu betreten, nannten sie „Neue Hoffnung“. Sie alle wussten um die Geschichte dieses Landstriches. Tausende vor Ihnen haben es versucht, nur wenige kehrten jemals zurück. Keiner war noch dazu in der Lage, über das Erlebte zu berichten. Es herrschen Gerüchte von lebenden Pflanzen, dunklen Wesen, Orks und sogar Zwitterwesen, die Menschenfleisch fressen.

(Ein neues Spiel hat begonnen)

Jetzt ist es an euch. Euer Auftrag ist klar und deutlich formuliert: „Seit vorsichtig, überlebt und erkundet das Land. Für jeden Schritt Land, das ihr erkundet, sollt ihr ein Kupfer erhalten. Das Lebendgewicht in Gold für Diejenigen die es Schaffen sich dort eine Heimstätte zu errichten. Schickt regelmäßig Berichte zurück. Findet heraus, was in diesem Land vor sich geht, doch wagt es nicht, ohne Erfolge heimzukehren.“

(Der Mut eines Einzelnen kann alles ändern)

Ende Hand-Out

OT Charakterinfos: Euer Charakter ist einer der Glücklichen, die für diese Mission auserwählt wurden. Wieso oder warum liegt an euch sinnvoll in die Charaktergeschichte einzubauen. Ihr seid motivierte und abenteuerlustige Recken, wieso auch sonst solltet ihr daran hier teilnehmen? Ein Versagen kommt für euch auf keinen Fall infrage. Ein Priester des Lufttempels steht euch zur Seite, der regelmäßig per Gedankenübertragung mit den Priestern des Königs Kontakt aufnehmen wird und eure Erfolge übermittelt. Ihr seid ihm jedoch weder unterstellt noch ist dieser Priester euch Rechenschaft schuldig.
(Unpassende Charaktergeschichten und Elemente werden direkt vor Ort besprochen und nötigenfalls geändert!)

Feste Mauern, starker Stein
Niemals kommen Feinde rein
(Altes Zwergensprichwort)

Die Türme sind gefallen, Ihr Götter, so helft uns
Die Mauern bröckeln, Ihr Götter, so helft uns
Flüssiger Stein zu unseren Füßen, Ahazâgal höre unser Flehen
Kein Erz mehr zu finden, Ihr Götter, so helft uns
Kein Stein mehr wo er war, Ihr Götter so helft uns
Flüssiger Stein zu unseren Füßen, Ahazâgal höre unser Flehen
Höret ihr Götter, wir weichen nicht, keinen Schritt, bis zum letzten der Unseren
(Eines von vielen Gebeten, der Zwergenpriester vor einer Schlacht)
(Unbekannter Übersetzer)

(Kein Spiel ohne Opfer)

„Wie ist diese Axt, nur so schwer geworden? Wo sind alle meine Freunde? Wieso ist es nur so verdammt still? Aber vor allem, woher kommt dieses viele Blut, so viel Blut, überall nur Blut.“

Einige von vielen Fragen, die sich Fundir seit einigen Stunden, immer und immer wieder stellte. Vieles war ihm unklar, vom Kampf hatte er nicht viel mitbekommen. Vor einem halben Sonnenlauf wurde er durch die schweren Alarmglocken geweckt. Er war zu seiner Axt gelaufen und schon war er mitten im Kampf, gegen diese spitzohrigen Monster, die im Morgengrauen angegriffen haben. Er hatte sich in einem der Turmzimmer verschanzt und jeden dieser Dunkelalben erschlagen, die es wagten, sich durch die Tür zu wagen. Seit drei Stunden nun war der Kampfeslärm erstorben. Doch er wagte sich nicht durch die Türe. Er wollte nicht die Gewissheit für seinen Verdacht haben, die Niederlage.

Der Turm durfte nicht fallen. Langsam öffnete sich die Tür, ein Schatten war kurz zu sehen. Zuvor Fundir auch nur reagieren konnte, spürte er einen Schmerz in seinem Bein. Er wollte sich die Wunde ansehen, doch er war auf einmal so müde und die Augen waren so schwer. Er schloss seine Augen, und öffnete sie nie wieder.

Der Turm von Ahsarale ist einer der acht Türme, die in die Zwergenstadt Falkenjoch führen. Sie wurden vor Urzeiten direkt aus dem Fels heraus geschlagen und beschützen die Stadt. Es sind direkte und kurze Wege in das „Herz“ der Zwerge. Niemals zuvor ist einer dieser Türme gefallen.

(Niemand ist in Sicherheit, solange die Schlacht tobt)

Ende Hand-Out

OT Infos: Dies stellt einen Teil dessen dar, was in der Welt geschehen ist, während ihr tiefer und tiefer in das verbotene Land eingedrungen seit. Für euch ist es nun Gewissheit, dass ihr etwas begonnen habt, dass für die ganze Welt von Bedeutung ist. Ihr könnt euch dieser Aufgabe nicht mehr entziehen. Egal wieso ihr hier seit, egal was euch antreibt, ihr solltet das Rätsel lösen, oder das Rätsel wird euch töten.
(Unpassende Charaktergeschichten und Elemente werden direkt vor Ort besprochen und nötigenfalls geändert oder nicht akzeptiert!)

Tochter des Lichts, ihre Fesseln lockern sich
Neue Liebhaber betören sie
Und sterben
Wer kann ihr nur widerstehen?
Blut nährt Blut, Blut ruft Blut.

Die Wächter werden bezwungen
Einer nach dem Anderen fallen Sie
Wenn das Licht so hell ist
Das nur die Blinden den Weg noch sehen
Blut nährt Blut, Blut ruft Blut

Dann wird die Herrin auf Erden wandeln
Wird ihr Band an jene Knüpfen, die Ertrinken
Wird ihr Band an jene Knüpfen, die Verzweifeln
Wird ihr Band an jene Knüpfen, die den Weg verloren haben
Blut nährt Blut, Blut ruft Blut
(Prophezeiung der Elfen)

(Nicht mehr lange, die Figuren sind fast vollständig)

In seinem Kopf, da toben die Stimmen. „Ich will frei sein, ICH, ICH, ICH, Ich will spielen, lass mich SPIELEN! Da lang, dort lang, rechts, links, weiter, schneller, lauf, fliege … komm zu mir, grabe mich aus, befreie mich, hole mich, sprich mit mir …“
Er sagt niemandem, was er hört. Sie würden ja doch nur an seinem Verstand zweifeln. Doch hört er auch alles?

(Bald wird der König erscheinen, das Spiel kann beginnen)

Sein Blick ist klar, doch sieht er mehr als seine Freunde. „Ich sehe Linien, goldene Linien, ich sehe sie überall,“ Er spricht zu seinen Freunden: „Hier ist ein Knotenpunkt, hier verlaufen Linien, goldene Linien, sie führen von hier durch das ganze Land.“
Er sagt allen, was er sieht. Sie zweifeln an seinem Verstand. Doch bemerkt er auch das, was er nicht sieht?

(Noch ist die Suche das Abenteuer und doch ist es gar nichts, gegen das, was kommen wird)

Sie hat eine Freundin, niemand anders hat eine so mächtige Freundin. „Sag nur Ja und ich befreie dich“ Das „Ja“ folgt zu schnell, ohne Bedacht.
Sie sagt niemandem, was geschehen ist. Sie würden ja doch nur an ihrem Verstand zweifeln. Doch mit ihr nimmt das Verhängnis ihren Anfang.

(Farbenspiele)

Er stirbt und geht den Weg, den keiner seiner Freunde ging. „Binde dich an uns und du wirst Leben“, sind die Worte, die er hört. „Ich will Leben, ich binde mich“, sind die Worte, die er spricht.
Er sagt niemandem, was geschehen ist. Sie würden sonst niemals auf ihn hören. Doch führt er sie in den Kampf.

Ende Hand-Out

OT Infos: Dies stellt für euch Infos für das nächste Geländespiel dar. Vielleicht wird das eine oder andere für euch wichtig sein, oder ihr könnt direkt heraus etwas folgern. Ihr seid euch sicher, dass, das Rätsel, das ihr zu Lösen versucht, sich langsam seinem Ende nähert. Doch mit jedem Schritt, wo ihr der Lösung näher kommt, werfen sich tausende neue Fragen auf.
Vielleicht ist es von nun an auch ratsam, einen Blick auf seine Freunde zu haben. Was haben diese zu verbergen? Wieso waren sie einmal so lange abwesend? ….

(Unpassende Charaktergeschichten und Elemente werden direkt vor Ort besprochen und nötigenfalls geändert oder nicht akzeptiert! Charaktere ohne Charaktergeschichte zählen als Tod und die Spieler dieses Chars sind somit NSCs)

Acht Siegel
Acht Aufgaben

Ein Verbrechen

Das Spiel hat begonnen

Der Bann der Acht muss gebrochen werden, um zu befreien, was gefangen ist.

OT Infos: Die meisten von euch haben wahrscheinlich hier ein sehr langes Hand-Out wie sonst auch erwartet, aber ich muss euch leider enttäuschen. Wenn ich (Talja) zum nächsten Termin erscheinen kann, dann wird es wohl das vorerst große Finale, damit die restliche SL sich nicht mehr nach meinen doch sehr seltenen Terminen richten muss und das Geländespiel öfters stattfinden kann.

Also sollte der Termin auf den 3.5.2008 fallen, hier meine Planung für euch:
12:00 Beginn
12:30 Einmarsch
17:30 Ende des Spiels
17:30-17:45 Besprechung Punkte, Probleme und Weiterführung
17:45-18:15 Fragestunde und Plotbericht, also wer wirklich Interesse an der Geschichte, den Hintergründen und dem was geschehen ist kann sich hier Infos holen oder ich erzähle einfach ne Runde.

Eine kleine Gestalt in einem dreckigen Umhang, eng um sich gewickelt, sitzt auf einem Stein. Er murmelt mehr zu sich selbst als dass er eine Geschichte erzählt. Trotzdem, oder gerade deswegen sind alle Menschen um ihn herum still. Sie lauschen einer Geschichte oder halten es für ein Märchen.

Die kleine Gestalt sitzt in der Hauptstadt des Reiches auf einem Stein. Doch bald wird diese kleine Gestalt vieles in Bewegung setzen. Dinge, die bewegt werden müssen, doch lauschen wir erst dem Märchen, das er erzählt.

„Nur Ahsarale konnte diesem Kampf nicht beiwohnen, sie war dort, wo sie sein musste. Ihr Kampf war ein anderer, doch sie betrachtete den Kampf und zog ihre Schlüsse. Bereitete sich auf den Tag vor, an dem ihr Kampf beginnen würde.“

„Nur die Göttin Ahsarale sandte nichts auf die Scheibe, sie saß in ihrem Himmelstrohn und lächelte. Sie wartete und wartete, denn sie hatte erkannt, dass nur zwei Dinge für sie unabänderlich waren, die Zeit und die Dunkelheit. Ihre Schöpfung sollte sich von diesen Dingen ernähren und heller strahlen als alle anderen. Was auch immer geschehen mag, hofft nur, dass ihr niemals den Wesen der Ahsarale begegnet. Denn sie sind unter UNS, auch wenn sie nie gesandt wurden.“

Ihr kennt diese Worte aus einem anderen Buch, doch verstanden habt ihr sie nie. Ihr habt die dunkle Herrin Ahsarale vergessen, für euch ist sie nur eine weitere Göttin und keiner betet zu ihr. Ihr wundert euch nicht mal mehr darüber, wieso ihr keinen Drang verspürt zu ihr zu beten, jedoch von den anderen Göttern wie magisch angezogen seid.

Ich war auf der Suche nach Erz, nach einem speziellen und seltenen Erz und habe mich einer Gruppe Abenteurer angeschlossen. Bluterz, die Tränen des Gottes aus Stein. Egal, die Gruppe war auf dem Weg in den Süd-Osten des Reiches. Es war ein Abenteuer, doch so vieles verstand ich nicht. So beginne ich mit dem, was ich verstehe.

Lange vor dem ersten Kaiser fochten die Könige des Himmels eine Schlacht. In dieser Schlacht ging es um unsere Herzen, mehr davon weiß ich selbst nicht. Doch die Dunkle Herrin Ahsarale hatte sich mit der Dunkelheit selbst verbrüdert. Wesen, die sterben, deren Lichtfäden reißen ab, sie versinken in der Dunkelheit. Die dunkle Herrin nimmt diese Fäden und bindet sie an die Dunkelheit selbst, so können diese Wesen weiterleben. Doch diese armen Seelen haben nun einen Bund mit der Göttin und der Dunkelheit. Dies ließ Ahsarale stärker werden, so stark, dass ihr Treiben beendet werden musste.

Es kam zur Schlacht, und am Ende wurde die Herrin durch einen Trick in einen Bannkreis versperrt. Dieser Bannkreis wurde versiegelt und acht Wächter wurden erschaffen, diese sollten den Bannkreis sichern und ihn beschützen, ihn mit ihrer Kraft speisen und gegen die Wesen der Herrin in die Schlacht ziehen. Piun, noch immer in Liebe zu seiner Schwester, machte ihr ein Geschenk, das Spiel, dass sie so liebte und die Zukunft zeigte, gab er ihr mit in das Gefängnis für die Ewigkeit. Es war ein Schachspiel, doch konnte er ihr nicht alle Figuren geben, sonst hätte sie einen Weg aus ihrem Gefängnis ersonnen. Er verteilte sie im ganzen Land. Die Kreaturen, die Ahsarale erschaffen hatte, sammelten sich in dem Land um ihren Bannkreis, doch verstanden sie die Befehle, die die Göttin schrie, nicht mehr.

So verging viel Zeit, und dann kamen wir. Wir waren Narren, folgten ihren Worten, denn für uns war sie nur eine arme Frau in einem dunklen Bannkreis durch schwarze Magie beschworen. So sammelten wir gefügig alle Schachfiguren und sahen nicht in welche Dunkelheit wir gingen. Wir folgten weiter ihrem Befehl, nun da sie die Lösungen sah, sagte sie uns wir müssen die Knotenwächter des Schutzkreises töten. Als wir den zweiten getötet hatten, hatte unser Priester der Lüfte eine Erleuchtung durch seinen Gott. Anders kann ich es nicht nennen. Er prophezeite uns die Wahrheit, dass wir die Welt in den Untergang führen, und irgendwo wusste ich tief in meiner Seele, dass es auch so ist. Zu viele Zeichen wurden uns gesandt. Doch zuvor das Licht seiner Worte unser Herz erreichen konnte, erschlug einer meiner Gefährten den Priester.

Ich kann ihm noch immer keine Schuld geben, viel zu tief waren wir in diesem dunklen Strudel. Weiter will ich euch nicht erzählen, es nahm ein trauriges Ende. Eines muss ich euch noch verraten, denn es ist der Grund, wieso ich euch diese Geschichte erzählt habe. Erinnert euch an diese Namen, sie hätten beinahe die Welt zerstört:

Aqila Ik´aram, Arethel Nenharma, Ashirah Zhara Savori, Björn und Haran Erikson, Ceridwen ab Arwan, Igor Vargundson, Ireth Carnesier, Kazan Ibn Hilal Sal Sahil, marques Turron, Marvus de’Laraan, Marrigan ab Arwan, Snorre, Tullius Arcadius, Tundril Lagzif und an meinen Namen

Brokkr Hammerschlag vom Clan der Hammerschläge.

Wir alle sind für euch gestorben. Für die Hoffnung, doch sie soll vergeblich sein. Mit diesen Worten stand er auf und drehte sich um. Er ließ die verdutzten Zuhörer sitzen und war aus ihrer Sichtweite, zuvor sie die Tragweite seiner Worte wirklich begriffen.

Brokkr lächelte traurig, seine Befehle waren klar. Er ging gemessenen Schrittes auf den Palast des Kaisers zu. Ein Siegel würde heute fallen, die dunkle Herrin hat es befohlen und die Dunkelheit des Todes wird ihn nicht mehr aufhalten. Selbst ein Gott wird ihn heute nicht aufhalten.

Ihn, Brokkr Hoffnungstöter, Champion der dunklen Herrin.

Mit einem wuchtigen Hieb gegen den Schädel töte er die erste Wache, die ihm den Weg in die oberen Stadtteile versperren wollte. Es hat begonnen.

An einer anderen Stelle, weiter Nordwärts
Er trieb in der Dunkelheit. Er wusste, dass schon lange kein Licht mehr in ihm brannte. Er wusste, dass er früher Tundril Lagzif gerufen wurde. Dies alles war bedeutungslos. Er war jetzt nur noch Tundril Hoffnungstöter, Champion der dunklen Herrin. Alle seine früheren Freunde waren bedeutungslos, all sein Wissen unwichtig.

Seine Liebe zu ihr war so stark, so unbeherrscht. Jeder Wunsch in ihren Augen war sein Befehl. Zu Beginn hatte er Angst zu atmen, den es könnte ihr nicht gefallen. Er würde alles tun, um ihr zu gefallen und ihre Wünsche waren einfach. Diene mir!

Jetzt stand er hier, in seiner schweren Kettenrüstung, zwei Streithämmer in der Hand und lächelte. Heute würde ein Siegel fallen, sie hatte es befohlen. Mit dem linken Streithammer schlug er gegen die Tür und die Siegel brachen auf. Der Weg durch den Turm in das Reich der Erdkriecher stand ihm offen. Mit der rechten Waffe erschlug er drei Zwerge und ging weiter als wäre nichts geschehen.
Das Siegel würde fallen. Sie wünscht es.

Brokkr kannte kein Erbarmen, mit einer Drehung tötete er gleich zwei Wachen, mit einem nach rechts gedrehten Hieb zerschmetterte er die Lanzen der noch Lebenden und danach ihre Körper. Nach nur wenigen Sekunden stand ihm das Blut bis zu den Knöcheln und der Kampf war beendet.
Er trat einen Schritt vor und stieß die schweren Palasttore mit einem Fußtritt auf. Er schritt schnell und zielsicher durch den Palast. Die Trompeten, die als Warnung über einen Eindringling erklangen, hörte er fast nicht. Die Wachen, die zur Verteidigung herbeieilten, waren wie lästige Mücken. Stachen sie zu, erschlug er sie, ansonsten ignorierte er sie einfach.

Er näherte sich seinem Ziel im Palast sehr zielstrebig. Der Küche des Palastes dort wartete er. Brokkr wusste, dass er nicht lange warten musste, die Palastwachen und der Tempelorden des Valirian waren gut trainierte Krieger, die Sicherheitsvorkehrungen des Palastes des Kaisers einmalig. Nach nur wenigen Sekunden öffnete sich eine Geheimtüre in den hinteren Vorratsnischen.

Eine eindrucksvolle Person trat heraus. In einer roten Rüstung mit weiß ziselierten Flammen und dem flammenden Schwert in der Hand währe er für jedes lebende Wesen ein albtraumhafter Gegner gewesen. Elendar, einer der acht Tempelobersten des Ordens von Valirian.
Brokkr lächelte traurig, er wollte dies alles nicht, doch er konnte nicht anders. Er nahm das Messer von der Küchenbank, die neben ihm war und warf. Zitternd blieb die Waffe in der Luft hängen, Brokkr sprang vor und schlug Richtung Schädel von Elvandir. Dieser lächelte erst und wollte zum Gegenangriff ausholen, viel zu sicher war er sich, dass seine Schutzzauber jede Waffe von ihm abhalten würden. Nur eine Sekunde später lag Elvandir tot am Boden, der Hammer des Zwerges hatte seine Schutzzauber durchdrungen.

Die restlichen Templer starben nur einen Herzschlag später, weder Glaube noch Magie konnte sie retten. In der Mitte der Toten stand eine kleine Person, Prinz Harim aus dem Hause Raidamon. Brokkr schlug zu, die Knochen des Schädels brachen, Prinz Harim brach tot zusammen.

An einem anderen Ort im Palast:
„Herr, ihr müsst jetzt gehen, euer Sohn wurde schon durch Elvandir in Sicherheit gebracht, er war gerade bei seinem Unterricht.“

Der Kaiser drehte sich zum Gehen um, seine persönliche Leibgarde nahm Formation an und drängte den Kaiser zielstrebig in Richtung der Geheimgänge.
Zuvor auch nur eine der Wachen reagieren konnte, drang das Schwert einer der hinteren Wachen durch den Körper des Kaisers. Die namenlose Wache zog ihr Schwert heraus, doch zuvor er sich selbst richten konnte, töteten ihn die Waffen der anderen Wachen.

Irgendwo in dieser Welt lächelte ein Wesen, es hatte begonnen, die Zukunft wird neu gestaltet. Das Hause Raidamon war ausgelöscht.

Er saß grübelnd in seinem kleinen Kämmerchen. Der Raum war schummrig beleuchtet von einigen Kerzen und das Kohlebecken rußte, so dass das Atmen schwerfiel. Trotzdem wollte er nicht, dass frische, kalte Luft hereindrang, in letzter Zeit fror er viel zu oft.

Das ständige und anhaltende Trommeln ging ihm auf die Nerven, seit nunmehr sieben Tagen war bekannt, dass der Kaiser verstorben ist, wie in den Zeremonien vorgeschrieben, wurden die Trommeln geschlagen, solange bis ein neuer Kaiser den Thron bestieg. Doch noch wusste das Volk nicht, dass es keinen neuen Kaiser geben wird, noch war es ihm gelungen diese Nachricht im Palast zu halten.

Besorgt beugte er sich wieder über die Ahnenfolgen der vielen Häuser, über Kinder und Kindeskinder, Bastarde und Verstoßene. Irgendwo musste es einen Ausweg geben, irgendwie müsste sich bestimmen lassen, welches der Häuser, den nun Anspruch auf den Titel hatte, das Hause Raidamon war ausgelöscht. Kaiser und Kind getötet, die Ehefrau als Paktiererin verbrannt.

„Hanna schaut her“, eine alte Frau erhob sich vom Schreibtisch und schlurfte zu ihm. „Seht euch das an, es ist zum Verzweifeln. Es gibt 8 Königreiche geeint im Kaiserreich, die Herrschaften des Wüstenvolkes, Zwergen und Alben nicht gezählt. In unserem Königreich alleine gibt es 5 Herzöge und 17 Fürstentümer, insgesamt davon sind 12 Häuser Kurfürstentümer. Wenn ich nun verkünde, dass das Herrscherhaus Raidamon gestorben ist und somit auch der souveräne König dieses Landes, werden sich die 12 Häuser einfinden und einen neuen König aus ihrer Mitte wählen. Die Priester und Magier werden sicher dazu nicht schweigen und sich versammeln. Dieser gewählte König wiederum hat Anspruch auf den Kaisertitel wie die anderen 7 Königreiche auch und dieses Mal werden die anderen Rassen auch ihr Wort erheben. Ich glaube nicht, dass es eine Einigung gibt. Wisst ihr einen Rat? Obwohl ich nun 20 Jahre als Berater des Kaisers diente, so seit ihr viel länger eine Schreiberin im Ratspalast, habt ihr Vorschläge?“

Hanne schüttelt nur den Kopf.

„Dann wird es so kommen, heute in 7 Tagen wird das Ende des Hauses Raidamon verkündet, heute in 7 Tagen werde ich somit den Untergang des Kaiserreiches besiegeln. Es war auch so schon fast unmöglich immer den großen Frieden zu wahren, nur das Heer des Kaisers hielt sie in ihren Schranken, nun gibt es keinen Kaiser mehr, kein kaiserlichen Kriegstross, keine Grenzen und keinen Frieden mehr. Es wird Krieg geben, da bin ich mir sicher.“

In einer Ratshalle im Herrscherhaus bei Leifrin. Der Blick aus dem Fenster zeigt eine stolze und glorreiche Stadt, ihre hellen Mauern schimmern trotzig im strahlenden Morgenlicht. Doch so stolz die Stadt auch wirkt, sie scheint leer und verlassen. In so mancher Gasse kann man selbst aus dieser hohen Halle heraus noch den Müll erkennen, der seit Tagen nicht mehr weggeschafft wird.

Der Mann der am Fenster lehnt, sagt leise zu sich selbst „Die Mannschaft verlässt das sinkende Schiff“, irgendwie kann er dabei noch lächeln. Vor wenigen Wochen gab er den Tod des Kaisers bekannt, die Trommeln sind seit diesem Zeitpunkt nicht mehr verstummt, sie werden geschlagen bis es einen neuen Kaiser gibt. Doch irgendwie ist er sich sicher, die Trommeln werden verstummen, lange Zeit zuvor auch nur an ein neues Kaiserhaus zu denken ist.

Die letzten Wochen waren ein einziges Chaos. Zuerst erschien Hingrim Falkentod vom Clan der Brecher, erster Botschafter Zahars und kündigte die Bande auf. Das Zwergenreich sei von nun ab unabhängig und diene nur mehr sich selbst. Die Grenzen seien verschlossen, unabhängig davon, wie die Prüfungen beendet werden. Das Zwergenreich suche sich seine Verbündeten unter den stärksten der Menschen erneut selbst.

Danach kamen die unangenehmen Begegnungen, an die er sich lieber nicht mehr erinnern wollte. Eine schwarze Kreuzspinne lief des Nachts über sein Bett. Aufgeweckt durch die sanften Härchen erwachte er im Schreck und wollte nach ihr schlagen. Da hörte er sie wispern: „Das Herrscherhaus der Menschen ist gefallen, die dunklen Alben sind wieder auf der Jagd, der Waffenstillstand fand sein Ende.“ Danach biss sie ihn schmerzhaft in den Arm, der Ausschlag, der daraufhin ausbrach, brachte Fieber mit sich, das bis heute nicht wegging. Noch am selben Tag erreichte der menschliche Abgesandte, der bei den Orks als Botschafter diente, die Hauptstadt. Er wurde durch die Orks geblendet. Seine Nachricht, die er überbrachte, war einfach, aber furchtbar: „Wir sind im Krieg, zuerst die Stumpen, dann Ihr. Das Tor der Qualen ist verschlossen.“

Die Nachrichten der anderen Königs- und Herrscherhäuser aller Rassen und Klassen trafen nach und nach ein. Sie konnten ihn nicht mehr erschüttern, er wusste, dass es so kommen würde. Die kaiserliche Armee war binnen Stunden zerfallen, nachdem der Tod des Herrscherhauses bekannt wurde. Jetzt waren es teilweise marodierende Söldnerbanden. Nur noch die Leibgarde des Kaiserhauses selbst hielt den Palast.

Seit 20 Jahren war er ein Berater des Kaisers gewesen und nun, was war er nun? Er versuchte die Ordnung aufrechtzuerhalten, wo es doch gar keine Ordnung mehr gab. Das Reich war zerfallen, vielleicht sollte er den Schritt nach vorne wagen und hinabspringen, es wäre das Ende seiner Probleme.
Er trat einen Schritt zurück. „Noch bin ich nicht bereit, das Reich aufzugeben. Schickt Briefe aus, wir brauchen Hilfe.“

OT Info: Solange das Tor der schreienden Qualen durch die Orks besetzt gehalten wird, kann kein Luftmagier oder Priester mehr aus diesem Gebiet in die bewohnten Gebiete vorstoßen. Diese Charakterklasse ist also ab sofort nicht erstellbar.

Tief in den Schluchten um den Berg der dunklen Zinnen, dort wo die Sonne nie den Boden erreicht und der Schnee das ganze Jahr herrscht, bewegt sich etwas langsam durch den Schnee. Auf den ersten Blick würde ein Beobachter aus weiter Ferne sagen, ein schauriger schwarzer Drache sei zum Leben erwacht. Dank des Schneesturms, der einem die Sicht nimmt, könnte man das wirklich meinen. Doch in Wahrheit ist es eine Armee, eine gewaltige Armee, wie es sie so vergleichbar noch nie gab. Mit Kriegsgerät und Belagerungswaffen, mit Tross und Huren.

Vor nunmehr 14 Wochen, als in der Kaiserstadt begonnen wurde, die schweren Trommeln zu schlagen, da begannen auch hier die Trommeln zu schlagen. Tief unter der Erde ließen sie den Boden zittern und lösten so manche Lawine aus. Jetzt war es so weit, das Kaiserreich war zerbrochen, die kaiserlichen Truppen, die die Pässe besetzt gehalten haben, waren fort. Die Truppen des Hauses Dionmat, mit ihrem Adler auf graugrünem Grund konnten der Macht, die gegen sie schlug, nichts mehr entgegensetzen.

Schon seit dreihundert Jahren waren die Orks nicht mehr auf Kriegszug, doch nun brennen die Fackeln wieder, die Trommeln und Rasseln der Schamanen erklingen wieder. Die Schreie der Menschen werden wieder erschallen. Dieses Mal wird es keine trauernden Kinder geben, die erzählen, dass ihre Eltern von Orks getötet wurden. Denn kein Mensch, ob Kind oder Erwachsener, wird überleben. Die Orks marschieren wieder. Narbasch hat wieder einen neuen Helden auserkoren, er führt die Orks in den Krieg.

Vor nicht ganz drei Wochen war es ihnen gelungen, das Tor der schreienden Qualen zu besetzen, es wird nicht mehr lange dauern und der große „Harschknar“, oberster Schamane der Orks, wird im Tempel der Winde sein Festmahl halten.
Durch das dunkle Tal hört man fetzen eines dunklen Liedes voller Mordlust und Hunger nach mehr.

An einem anderen Ort, hinter verschlossenen Türen, im Tempel von Hawa:

„Herr, Lord Magus, ihr müsst sie rufen, ruft alle, die der Herrin angehören. Wir werden fallen, alle Schätze werden verloren sein, alle Artefakte der Herrin werden vernichtet werden. Ruft sie, bei der Göttin, ruft sie.“

Ein alter Mann schließt schwer seufzend die Augen. Er trägt die Robe des Lord Magus von Hawa, dem obersten und mächtigsten Magiers des Ordens. Nur wenige Schritte neben ihm steht ein noch sehr jung wirkendes Fräulein, eine Kenderin mit Namen Mira von Schwefelkopf, oberste Priesterin von Hawa, Führerin des Ordens der Winddreher, unangefochtene Autorität im Namen der Göttin.

Sie lächelt leicht als sie sagt: „Alter Freund, morgen wird das Glück uns wieder treu sein, doch nutzen wir die Stunde und rufen unsere Freunde. Lasst uns die Kraft vereinen. Ihr wisst, uns bleiben nur wenige Wochen bis die Orks es im Kampf gegen uns versuchen werden.“
So weben die beiden Obersten ihren Bann, verflechten Magie und Glaube und rufen um Hilfe.

OT Info:
für alle Magier und Priester der Hawa, sowie alle die der Göttin wahrhaft im Herzen verschworen sind, egal was ihr gerade macht, ihr hört eine klare und reine Stimme in eurem Kopfe, durch die Kraft die von ihr ausgeht, seit ihr euch sicher das dies nur eure „Herrin“ selbst sein kann:

„Der oberste Magier sowie die oberste Priesterin der Gläubigen zu Hawa rufen im Namen der Herrin um Hilfe. Das Tor der schreienden Qualen ist an die Orks gefallen. In nur wenigen Wochen wird der Hort des Windes angegriffen werden. Sammelt euch, bildet eine Streitmacht, nutzt eure weltlichen Güter, wir rufen euch zur Verteidigung. Doch opfert euer Leben nicht sinnlos, sammelt euch! Für alle, die nun der Herrin die Treue verweigern, wird die Strafe folgen. Der Hort des Windes darf nicht fallen.“

Das Pferd war schweißbedeckt, der Schaum stand ihm vorm Mund, doch der Reiter treibt es unbarmherzig vorwärts. Als das Pferd tot zusammenbricht und sein schwerer Körper hart auf den Boden aufschlägt, springt der Mann gewandt vom Pferd, rollt ab und läuft ohne auch nur seine Geschwindigkeit zu verringern weiter. Seine lange gelbe Tunika wallt im Wind auf, doch scheint sie ihn nicht zu stören. Er bewegt sich flüssig und leichtfüßig weiter, nach erst einer Stunde zeichnet sich der Schweiß auch auf seinem Körper ab, er atmet schwer, doch er läuft weiter.

Zu wichtig ist seine Botschaft, zu wichtig die Neuigkeiten. Sollte er scheitern, erfüllt wahrscheinlich ein anderer seine Aufgabe, niemand war unersetzlich, doch das Konzil des Stillstandes musste von der Sache erfahren.

Er lief weiter, er wusste, es war nicht mehr weit. Doch die Bewegung, der Drang vorwärts zu kommen und der Zeit davonzulaufen war gegen seine Natur. Er wollte Stehenbleiben, den Ruck der jetzt durch die Welt ging anhalten und doch war das einzige, was sie retten konnte, seine Bewegung.
Die Magiertürme kamen in Sicht. Ein gewaltiges Gebilde aus fast hundert sich steil erhebenden Türmen, in den unterschiedlichsten Farben und Musterungen. Die Türme selbst waren oft durch Brücken in schwindeleregenden Höhen verbunden. Es war ein erhebendes Gefühl, wieder nach Hause zurückzukehren. Erleichtert versuchte er tief durchzuatmen, nur um festzustellen, dass dies sein Körper nicht zuließ. Das Gefühl des Erstickens als sein Körper nach Luft japste, ließ ihn kurz vor Angst erschauern, er war die Bewegung einfach nicht gewöhnt.

Als er an die Tore des größten Turmes kam, lief er an den Wachen einfach vorbei, er ignorierte auch alles andere, er musste zum Konzil. Er hoffte, sie in den Gewölben zu finden. Er war erst vor fünfzehn Jahren fortgegangen, es war unwahrscheinlich, dass sie sich seit diesem Zeitpunkt bewegt hatten. Als er tiefer in die Keller vordrang, stellten sich ihm die ersten Hindernisse entgegen. Er war nicht erzürnt darüber, dass sie versuchten ihn aufzuhalten, schließlich diente es nur der Sicherheit des Konzils, doch er hatte keine Zeit.

Zwei schwer gepanzerte Wachen, mit hohen Schilden und Sperren, traten aus einer verdeckten Nische, hinter ihnen einer der Magier des Zirkels des umfassenden Vergessens. Er erkannte sie sofort, es war eine der effektivsten Kampfeinheiten der Magierschaft. Zwei schlagkräftige Krieger, seit frühester Kindheit ausgebildet, in schweren Ketten- und Plattenteilen. An ihren Schilden und gelben Umhängen konnte man sie sofort erkennen, darauf prangte groß die silberne Schlange, die sich selbst fraß. Der Magier ein eindrucksvolles Bild dessen, was der Zirkel unter „umfassenden Vergessen“ verstand. Seine Robe in schlichten grau gehalten, doch mit goldenen Fäden durchwoben war völlig unbeeindruckt von jeder Bewegung des Magiers, fast schien sie, als wäre sie zu ewigem Stillstand erstarrt. Doch was diesen Magier auszeichnet waren sein Gesicht und seine Augen, blickte man nur kurz in sein Gesicht, vergaß man, dass man je auf ihn getroffen ist. Mit mächtigen Bannen war dieses Gesicht belegt, um sie so zu den besten Spionen im Reich zu machen.

Doch er hatte keine Zeit, konnte nicht beeindruckt sein von ihrem Auftritt und Vergessen konnte er sich nicht leisten. So warf er seine Hände nach vorne und sprach „Der Herr leitet mich auf diesem Weg“, ohne seinen Schritt auch nur verlangsamen lief er weiter. Als er die drei Wachen erreichte, lagen diese schon tief schnarchend auf dem Boden. Nur wenige Momente später spürte er das prickeln eines tödlichen Bannes auf seiner Haut, er wusste der mächtige Abwehrbann hier versteckt lagen. Er griff in seine Tasche und war Zaubersand in die Luft, „Der Herr beschützt meine Schritte, er wünscht sie“, ohne zu zögern, lief er weiter.

Nach Stunden, wie es ihm vorkam, auch wenn er wusste, dass es nur Minuten gewesen waren, kam er an die schweren Marmortüren. Er lief weiter und dagegen, er wartete auf den Schmerz, doch dieser kam nicht, plötzlich stand er im Gewölbe des Konzils.

Der Raum war ein gewaltiges und eindrucksvolles Gebilde einer Tropfsteinhöhle, erhellte wurde sie nur von einzelnen Fackeln und Kerzen. Sie schimmerten aus tiefen Alkoven wieder, tief in den Stein eingelassen. Es war niemand zu sehen, doch man vernahm ein ständiges leises Geflüster, wenn auch die Worte nicht zu verstehen waren.

Eine befehlende Stimme, aus einer der Alkoven war zu vernehmen:

„Sprich Brin, Bote des Herren, ausgesandt im Namen des Konzils des Stillstandes vor fünfzehn Jahren, neun Tagen, sieben Stunden. Berichte, was in der Welt geschieht.“

Brin wusste, dass er hier offen sprechen konnte, das Konzil, so einfach er dorthin auch vordringen konnte, war seiner Meinung nach wohl der sicherste Ort, den es gab. Nur den Boten des Herren war es möglich so einfach vorzudringen und auch nur, wenn sie dringende Nachrichten hatten, die von entscheidender Bedeutung waren. Das Konzil selbst lag in den tiefen Gewölben, fast 50 Fuß tief unter der Erde. Achtmal hatte man den göttlichen Stern in unterschiedlichen Größen als Gang um den Mittelpunkt gegraben, jeder dieser Gänge war von Priester gesegnet und von Magiern versiegelt. Die Höhle selbst war ein absoluter Kreis, der die Dunkelheit ausschließen sollte. Dort drinnen gab es den Feind des Lebens nicht, dort drinnen gab es den Verfall nicht. Er war vor vielen tausend Jahren als Zufluchtsort im Krieg der Herrin geschaffen worden, unter der Anleitung von Hebrin selbst. So begann er mit seiner Ausführung:

„Ehrwürdige Herren des Konzils, mein Name ist Brin, Bote des Hebrin, ausgesandt im Namen des Konzils des Stillstandes vor fünfzehn Jahren, neun Tagen, sieben Stunden. Ich berichte euch, was in der Welt geschieht.

Ihr habt mich ausgesandt, um zu beobachten. Was ich sehe, ist der Untergang. Was ich sah, ist die Dunkelheit. Viele Wochen wanderte ich nach Osten, über das Tor der schreienden Qualen und den neu benannten Pass der neuen Hoffnung drang ich in das Land der Siegel, in das Land der dunklen Herrin selbst, ein. Wie nur Ihr noch wisst, liegt sie dort verborgen. Gefangen in den Bannkreisen der Götter, seit dem großen Krieg der Herrin vor weit mehr als zehnmal zehntausend Jahren.
Als ich den Pass überquerte, fand ich den verschwundenen Kaiser aus alter Zeit, erschlagen im eigenen Blut, seine Getreuen ebenso. Irgendwer hatte die Passwächter mit äußerster Brutalität ermordet und sie in der Sonne liegen lassen. Es stank fürchterlich, die Raben weideten sich an ihren Gedärmen. So enden die Helden, die die Welt schützten. Erschlagen, ohne Heldenlied und ohne Grab. So war der Zugang zur Herrin frei, was ich vorfand, war Chaos und ich musste lange nach Hinweisen suchen, um euch diese Geschichte nun erzählen.

Was ich fand, waren viele Leichen, alle um den Bannkreis der Herrin. Hier muss eine Schlacht getobt haben, auch ein Priester des Windes lag unter ihnen. Wer jedoch aus diesem Kampf als Sieger hervorging, kann ich nicht sagen. Der Bannkreis war schwach. War er vor tausend Jahren noch so fest, dass die Herrin nur flüsterte, so ist er jetzt dünn und brüchig. Ich konnte fand, nicht einmal feststellen, ob sie noch in ihrem Gefängnis sitzt, sie hat sich mir nicht gezeigt. Sie hat nicht einmal zu mir geflüstert. Ihr Schachspiel jedoch, das ihr die Zukunft zeigt, ist wieder vollständig. Ich suchte danach die Banne auf, sieben fand ich gebrochen vor, selbst der Bann des Herren Hebrin ist gefallen und ich konnte ihn nicht wieder in seinen Ursprung versetzen. Die Banne wurden schließlich von den Göttern selbst gesprochen.

Als ich zum letzten Bannort kam, des Herren Ahazâgals, sah ich einen Zwerg vor diesem Bann stehen. Wütend stampfte er auf und ab, doch plötzlich schien ihn Zuversicht zu überkommen. Zuvor ich auch nur nahe genug war, um einzugreifen, zerschlug er den schweren Steinbann mit einem Hieb seines Streitkolbens. Danach drehte er sich um und grinste mich finster an, ich floh, denn ich sah die Macht der Herrin sowie der Dunkelheit in ihm. Ich kehrte zurück zum Gefängnis der dunklen Herrin und dieser Ort war verschwunden, ihr Schachspiel verschwunden.

Die dunkle Herrin Ahsarale ist wieder frei, noch immer steht sie im Packt mit der Dunkelheit. Die Fresserin des Lebens hat die Fesseln der Götter abgelegt. Verflucht seien die Seelen derer, die sie befreit haben. Verflucht sei die Priesterschaft des Windes mit ihrer ständigen Veränderung. Ich habe die traurige Aufgabe euch die Nachricht zu überbringen, dass der Krieg wieder begonnen hat.

Es herrschte Schweigen in der Höhle, das ständige Gemurmel war verstummt. Diese Stille war ohrenbetäubend, sie schmerzte, dies war die Höhle des ewigen Stillstandes. Hier konnte ein Mensch die Ewigkeit verleben, hier lebten die letzten, die im alten Krieg der Herrin noch ihr Schwert schwangen und ihre Zauber sprachen. So wie die Kinder der Göttin Lyst Wissen sammelten, so war hier das Wissen in lebenden Menschen. Geschichte wurde verfälscht durch jene, welche sie in Büchern festhielten und durch die Zeit, in der dieses Wissen verloren ging. Hier jedoch war das Wissen noch lebendig, es weilte in den Menschen. Sie wussten über den Schatten der alten Zeit, sie hatten ihn miterlebt. Dieses Wissen war unverfälscht.

Eine Stimme, dieses Mal eindeutig weiblich, ertönte aus einer der Alkoven

„Sprecht weiter, wir wissen, dass die dunkle Herrin erwacht ist. Noch ist sie schwach, noch sollte sie keinen Sieg davontragen, doch der Krieg um eine neue Ordnung wird bald beginnen.“

Brin setzte wieder anzusprechen, seine Stimme etwas unsicher, er wusste zwar das das Konzil fast alles erfuhr, doch diese Information hatte ihn nun doch überrascht.

„Ich konnte die Spuren des Zwerges aufspüren und folgte ihnen. Sie führten mich Richtung Westen zur Hauptstadt, als ich dort ankam, wurde ich von dem ständig Schlagen der schweren Trommeln begrüßt. Sie verkündeten den Tod des Kaisers. Was dem Volke noch nicht bekannt war, zu diesem Zeitpunkt ist, der Kaisersohn ist ebenso tot, es gibt keine Nachfahren mehr. Bald schon wird das Kaiserreich nicht mehr existieren, die Königreiche werden sich für unabhängig erklären. Ob dies schon geschehen ist, vermag ich nicht zu sagen, den ich bin weitergezogen. Ich wusste, was es noch zu erforschen galt und so zog es mich weiter nach Westen zum Wirbelsee.“

Brin legte eine kurze Pause ein und befeuchtete seine Lippen, er atmete tief durch. Er wollte es nicht aussprechen, seine Zunge wollte ihm nicht gehorchen.

„Es ist meine traurige Pflicht zu berichten, die Wasser des Wirbelsees sind rot wie Blut und es kocht. Das Wasser selbst sprudelt und vernichtet alles Leben in ihm und in weitem Umkreis. Auf Meilen sah ich kein Schiff.“

Nochmals eine kurze Pause.

„Die Prophezeiungen der vergebenen Hoffnungen des Hebrins sind eingetreten. Hiermit erbitte ich euch, im Namen Hebrins, diese Kunde an alle Magierakademien und Zirkel weiterzutragen. Nur mit unserem geteilten Wissen und dem Wissen der Bruderschaft von Lyst haben wir eine Chance in diesem Krieg den entscheidenden Schritt vor dem Feind zu sein.“

Wie im Einklang antworteten die Stimmen

„Die Bitte ist gewährt, wir werden die notwendigen Maßnahmen treffen.“

OT Info: Dies ist das Ende vom „Anfang“. Vielleicht hat es der ein oder andere schon bemerkt, die Welt wie sie zu Beginn vor euch lag, gibt es nicht mehr. Alles Friedliche und Freundliche ist gewichen. Es herrscht nun Krieg und der Ton wird deutlich rauer werden. Den Anfang in die Welt Gerbalon habt ihr gemacht. Ihr habt sie kennengelernt und teilweise Abenteuer bestanden. Doch nachdem ihr jetzt über ein Jahr darin herumspielt, will ich, das ganze natürlich weitertreiben.

Was vielleicht für euch von Interesse ist, diese große Hintergrundgeschichte führe im Moment nur ich vorwärts, da ich aber aufgrund meines Berufes oftmals wenig Zeit habe, werde unter Umständen viele Plots und Ereignisse geschehen, die mit diesem Plot nichts zu tun haben. Es kann also geschehen, das viel Zeit zwischen den Episoden vergehen, ich hoffe, ihr verzeiht mir das, ich bemühe mich jedoch das ganze relativ gleichmäßig weiterzuführen.

Was für mich jedoch wichtig ist, ist eine relativ gleichbleibende Charakterstruktur. Spielt ihr in jedem Plot von mir einen anderen Charakter hat der natürlich über viele „spezielle“ Infos die ihr in den Plots erwerbt keine Ahnung, was bedeutet ihr könnt gegen Ende wahrscheinlich mit neuen Charakteren die Plots nicht mehr lösen.