Die Elben

Wichtige Informationen

Gottheit: Der Lichtbinder (siehe: Die Götter)
Tempel: In der Kaiserstadt Leifrin (siehe: Das Königreich Raidamon)

Die Glanzvollen

Derzeitiger Anführer: Tinnuaran i Minui
Hauptstadt: Aeryst auf den Inseln der Untiefen der Sterne (siehe: Die Weltkarte)

Die Unsichtbaren

Derzeitiger Anführer: Henebâr Ornâr
Hauptstadt: Taenfêr im Ostwald (siehe: Die Weltkarte)

Die Vergessenen

Derzeitiger Anführer: –
Hauptstadt: keine, Lebensraum verteilt im grünen Jäger (siehe: Die Weltkarte)

Die Geschichte

In der Zeit der Reue, nachdem der Lichtbinder sich offenbart hatte, wandelten die Elben ziellos umher. Ohne Aufgabe zogen sie, wie heute die Nomaden, durch das Land. Doch als die Zwerge die Welt betraten, reifte ein Gedanke in ihnen, ein Gedanke, der heute die oberste Pflicht eines Ersten darstellt. Nachdem die Kinder Aurayas die Welt erkundet hatten, wurde es ein Plan: Als Erste sich der Pflicht zu ergeben, jene zu beschützen, die nach ihnen kamen, wie es ihr Retter, ihr Gott, der Lichtbinder selbst tat.

Doch es entstand auch Zwist unter den Ersten. Die einen zogen es vor, auf die Zukunft zu warten und bei reifer Zeit aus dem Stillen zu schützen, während die Anderen alles an Informationen und Ereignissen niederschrieben, um daraus die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen. Es entstanden zwei Lager, die sich selbst die Glanzvollen und die Unsichtbaren nannten. Nach Jahren der Unstimmigkeit kam es zu einem Gespräch der beiden Anführer Tinnuaran und Henebâr, in dem sie sich einigten.
Den Frieden ausrufend zogen sich die Glanzvollen, auch in Ihrem eigenen Interesse, auf die Insel in den Untiefen der Sterne zurück, denn dort sieht man die Sterne heller funkeln als irgendwo anders und die Verbundenheit zum Licht ist dort sehr stark.
Die Unsichtbaren hingegen wandelten weiter quer durch die Welt, bis sie eines Tages die Verbundenheit zur Stille fanden. So zogen sie sich tief in den Ostwald zurück, so tief, dass sie dort niemand suchen würde. An einer riesigen Buche fanden sie einen See, den sie fortan den Kristallsee nannten, denn an seinem Grund wachsen Kristalle, die im klaren See wie Sterne im Nachthimmel wirken, so strahlend hell wie man sie sonst nur auf den Untiefen der Sterne sehen kann. Unbewusst ihrem Gott verbunden, zogen sie sich an ganz besondere Orte zurück.

Nach langer Zeit, als die Menschen kamen, waren die Elben schon sehr weit entwickelt. Die Menschen, unwissend über die Vorgeschichte, gaben ihnen Namen, um sie zu unterscheiden:
Die Silbernen auf der Insel, mit ihrem schier unendlichen Wissen über die Vergangenheit in Ihrer Hauptstadt Aeryst. Jene waren zu einer Hochkultur gewachsen und errichteten hohe, aber schlanke Häuser, wie Bäume aus Stein und ordneten diese in Quadratform um ihr Heiligtum, dem flachen, runden Königspalast, auf dem der Tempel des Lichts steht, an. Vier Säulen ragen von diesem Tempel in den Himmel, eine für jede Himmelsrichtung. Auf jeder befindet seine eine Kristallkugel so groß wie ein Zwerg. Spricht der Hohepriester Galithryn ein gewisses Gebet in der Mitte dieser Säulen, so fangen diese zu strahlen an und es schießt ein kleiner Lichtstrahl in jede Himmelsrichtung – genauso wie der Lichtbinder es vor Urzeiten getan hatte, als er seine Lichtstrahlen in die Dunkelheit sandte. Auch gibt es bei ihnen den Hüter des Wissens, der alles liest, was jemals in der Bibliothek geschrieben stand. Er und der Hohepriester Galithryn sind die persönlichen Ratgeber des Königs der Glanzvollen Tinnuaran i Minui.
Die anderen nannten die Menschen, die Grünen, jene Beschützer in den Wäldern, von denen man nur selten einen sieht. Sie leben nun im Einklang mit der Natur, genau wie der Lichtbinder, der das Gleichgewicht nicht stört, sondern nur auf den Tag wartet, an dem man ihn braucht. Auch am Kristallsee herrscht ein König, sein Name ist Henebâr i Minui. Um ihn gibt es, wie bei den Glanzvollen, zwei Berater. Den Druiden Gûlgelaidh sowie den Seher Aelin – den Wächter des Sees.

In den Jahren bevor die Menschen kamen, hatten der Druide Gûlgelaidh und der Hohepriester Galithryn in der Meditation etwas herausgefunden: Sie waren genau an jene Orte gezogen, die am stärksten miteinander verbunden waren. So können sie über die Kristalle gen Himmel auf der Insel und die Kristalle gen Erde im Ostwald miteinander sprechen, sobald sie Magie weben. Durch etwas mehr können sie sogar ihr Abbild zum jeweils Anderen senden und sich so unterhalten. So sind Hohepriester und Druide vereint, während die anderen zwei sich teilen. Der Seher Aelin immer darauf bedacht, die Zukunft zu erkennen und der Wächter des Wissens, die Lehren der Vergangenheit zu entschlüsseln. Verbunden durch Licht auf ewig.

Grundlegendes

Dinge die bei allen Elben, ob Glanzvoll oder Unsichtbar, gleich sind:

Glaube

Der wahre Gott aller Elben ist ihr Retter, der Lichtbinder.

Liebe

Die Liebe ist unter allen Elben etwas Besonderes. Sie geben sich nicht der kurzweiligen Lust hin und ziehen weiter als es die Menschen tun, oder folgen arrangierten Hochzeiten wie andere Völker. Bei ihnen ist es etwas anderes, denn wenn ein Elb jemandem in die Augen sieht, blickt er in dessen Seele und sollte dort die Liebe auf ihn warten, so wird er die Person heiraten, sollte sein Herz auch voll Liebe sein. Denn es heißt, es gäbe zu jeden Elbenmann auch eine Elbenfrau.

Kinder

Nachwuchs ist bei den Elben sehr selten und wird nur zu gewissen Mondzeiten geboren. Ein Elbenpaar hat mit 3 Kindern ein absolutes Maximum erreicht.

Die Magie und das Äußere

Ein jeder Elb hat ein gewisses Grundverständniss um die Magie in dieser Welt. Im Gegensatz zu den anderen Völkern haben sie nie vergessen, die Lichtfäden zu spüren. Doch nicht jeder kann gleich gut damit umgehen, darum kann nicht jeder Elb ein guter Magier werden. Durch dieses Grundverständnis sind sie auch in der Lage ihr äußerliches altern selbst zu bestimmen, so können sie im Alter von 300 Jahren immer noch aussehen wie ein Knabe mit 14 Jahren. Doch einmal gealtert können sie ihr Äußeres nicht mehr über diesen Punkt hinaus verjüngen, sondern nur noch altern lassen.

Fest der Rettung

Jedes Jahr findet zum Tag ihrer Rettung durch den Lichtbinder ein großes Fest statt. Dieses wird im großen Tempel und am Kristallsee gefeiert. Die 4 Kugeln auf den Säulen, sowie die Kristalle im See werden so hell zum Leuchten gebracht als wären Sterne vom Himmel gefallen und als Zeichen der Verbundenheit weben der Hohepriester und der Druide einen Zauber. Dieser lässt eine Illusion des jeweils anderen bei ihnen erscheinen, die so real ist, dass man sich mit ihnen unterhalten kann. Am Ende des Festes weben die beiden magischen Oberhäupter wieder eine Illusion, die diesmal alle Sterne vom Himmel verschwinden lässt. Danach steigt eine Kugel aus Licht über die Köpfe der Feiernden und zerbirst, sodass es aussieht, als würden die Sterne an ihren ursprünglichen Platz zurückkehren.

Die Glanzvollen

Rasse: Elben
Unterkategorie: Die Glanzvollen bzw. Die Silbernen / Hochelben (Name bei anderen Rassen gebräuchlicher)
Hauptstadt: Aeryst
Wo genau: Untiefen der Sterne (Insel)
König: Tinnuaran i Minui
Berater: Wächter des Wissens & Galithryn der Hohepriester

Regierung

Das oberste Wort hat der König, darunter kommen seine zwei engsten Berater.
Diese drei regieren über die Glanzvollen:

Seit der Trennung der elbischen Völker wird Tinnuaran als Anführer der Glanzvollen angesehen. Nach der Erbauung des Palastes auf der Insel wurde er auch zum König gekrönt. Seitdem herrscht er von dort aus über das Inselreich. Er wird als beständiger und vernünftiger Elb beschrieben, der lieber mithilfe seiner Berater schnell entscheidet, als ewig zu warten. Doch auch er braucht seine Bedenkzeit, die durch die vielen Jahre seiner Regentschaft immer länger wurde. Allerdings steht er bis heute wie ein junger Krieger auf dem Schlachtfeld hinter seinen Kriegern, stolz auf sie blickend, in seiner Rüstung, die glänzt wie der Sternenhimmel.

Der Wächter des Wissens war seit je her die rechte Hand Tinnuaran’s, ironischerweise ging über die schier unendlichen Jahre in seinem Amt sein Name verloren. Daher spricht man ihn nur noch mit seinem Titel an. Er kennt jedes Buch, jede Schriftrolle, die je in der Bibliothek ist. Er versucht aus den gesammelten Ereignissen der Geschichte eine Lehre zu ziehen, die er dann seinem König in der Stunde der Not mitteilt. Auch hat der Wächter des Wissens drei Lehrlinge. Sie haben ihr Leben der Bibliothek verschrieben und lernen alles, um eines Tages den Platz ihres Meisters einzunehmen.

Anders als den König oder den Wächter des Wissens gab es bereits mehrere Hohepriester. Sie vertieften sich tief in die Pfade des Lichts, um ihr höchstes aller Ziele zu erreichen: Eins zu werden mit den Lichtfäden. Bei dem Versuch starben schon 17 Hohepriester, sie alle wurden in der Krypta unter dem Palast begraben. Ein düsterer Ort, doch durchflutet vom Licht der vergangen Elben, die zu Ihrem Gott ziehen durften.
Die Aufgaben des Hohepriesters sind das Zelebrieren der Lichtmesse zusammen mit dem Druiden der Unsichtbaren, die Verbreitung der Lehren des Lichtbinders, sowie die Ausbildung magischer Nachkommen. Auch legt er mit Antritt seines Amtes seinen richtigen Namen ab und wird fortan Galithryn genannt.

Die Lichtbindermesse

Die Glanzvollen zelebrieren Ehren des Lichtbinders jeden 3ten Tag bei Nacht eine Messe im Tempel auf dem Königspalast. Dort liest der Hohepriester alte Schriften vor, erzählt von dem Verrat ihrer einstigen Schöpfer und der Rettung durch den Lichtbinder. Am Ende einer jeden Messe beschwört er reines Licht herauf, das in die vier Kugeln auf den Säulen des Tempels wandert und von dort aus in jede Himmelsrichtung leuchtet. Ein Zeichen der Ehrerbietung als Sinnbild wie der Lichtbinder beim Formen der Welt Lichtstrahlen in die Dunkelheit sandte. In den kleineren Städten wird im ansässigen Tempel derselbe Zauber gesprochen und das Licht in die Kugeln über dem Haupttempel gesandt.

Wirtschaft

Die Glanzvollen treiben einen regen Handel mit anderen Völkern, so segeln sie mit ihren Schiffen den großen Fluss der um Leifrin fließt hinauf. In der Sprache der Elben heißt dieser Eluduin. In Leifrin selbst bieten sie Ihre Waren wie Musikinstrumente, magisches Spielzeug und Bücherkopien an. Selten verkaufen sie Waffen, da diese von meisterlicher Qualität sind, einfach unbezahlbar.

Das Heer

Es gibt eine stehende Armee der Elben, die ihren regelmäßigen Sold erhält. In den Heeren herrscht äußerster Gehorsam und Disziplin. Die Soldaten tragen eine weiße langärmlige Tunika, darüber einen Brustpanzer aus Silber, der zwei Abspaltungen nach unten besitzt, die die Beine verdecken. Über diesem scheinbaren Geflecht aus Silber wird ein weißer Wappenrock getragen. Auf ihm sind 4 schwarze Sterne eingestickt, Symbol für die vier Säulen ihres Tempels. Als Bewaffnung bevorzugt das Heer Kampfstäbe mit einer dünnen Klinge vorne daran, gleich danach kommen Schwerter und Schilde in geschwungenen Formen. In ganz seltenen Fällen treten Magier auf den Plan, die mit gleißendem Licht in das Geschehen mit eingreifen.

Die Stadt

Architektur

Die Häuser der Bewohner sind aus weißem abgeschliffenem Stein gemacht, der typisch für die Insel der Untiefen der Sterne ist. Meistens in Kreisform gebaut, wie Bäume in den Himmel wachsend, ziehen sie in der Hauptstadt auch immer größer werdende Quadrate um den Palast mit Tempel, welche aus Marmor gebaut und reich mit Kristallen geschmückt sind. Die einfacheren Häuser sind mit Wandmalereien verziert, die teilweise Geschichten ergeben, wenn man mehrere Häuser betrachtet.

Ausdehnung

Die Glanzvollen haben, wie alle anderen Rassen, ihr eigenes Gebäude in der Stadt Leifrin. Von dort aus studieren sie die Entwicklung der anderen Völker, erkunden deren Architektur und Kultur. Neben der Erforschung bekannter Zivilisationen, werden Schiffe ausgeschickt, den Ozean zu erkunden, um unbekannte Inseln und Kulturen zu entdecken, von denen man lernen könnte.

Die Bevölkerung

Kunst

Die Glanzvollen sind vor allem durch ihre Kunst sehr bekannt, denn sie praktizieren sie in verschiedenster Form. So sind sie meisterlich im Dichten und Balladen schreiben, welche sie gern durch den Klang ihrer Musik von Harfen und Flöten untermalen. Doch am bekanntesten sind die Malereien, die sie auf ihren Häusern und Leinwänden schaffen, denn diese sind fernab dessen, was ein Mensch je malen könnte.

Kleidung

Bevorzugt werden fließende Gewänder getragen. Diese in den verschiedensten Farben und bei den reicheren meist aus Samt, Seide oder Brokat. Die Mittelschicht gibt sich mit etwas weniger zufrieden, doch bei allen erkennt man anhand der Verzierungen in der Kleidung die Stellung des jeweiligen in der Gesellschaft.

Erziehung

Die ersten sieben Jahre verbringt jedes Kind der Glanzvollen bei seinen Eltern, die ihm in dieser Zeit ein Vorbild sein sollen. Danach schickt man sie in Schulen, in denen sie gemeinsam leben und unterrichtet werden. Alle drei Tage, zum Tag der Messe, dürfen sie nach Hause, um mit ihren Eltern zur Messe zu gehen. So werden sie bis zum 14ten Lebensjahr in Glauben, Lesen, Schreiben, Rechnen, Kunst und Handwerk unterrichtet. Danach dürfen sie frei wählen, welche Richtung sie einschlagen wollen, das Heer, die Magierstätte, Handwerker, … es gibt verschiedenste Pfade.

Die Unsichtbaren

Rasse: Elben
Unterkategorie: Die Unsichtbaren bzw. Die Grünen / Waldelben (Name bei anderen Rassen gebräuchlicher)
Hauptstadt: Taenfêr
Wo genau: Ostwald
König: Henebâr Ornâr
Berater: Aelin der Seher & Gûlgelaidh der Druide & Lossoth die Gewählte des Volkes

Der Leidensweg

Früher lebten die meisten Grünelben ungeeint im Ost- sowie im Nordwald. Im Ostwald herrschte die meiste Zeit Frieden, während im Nordwald eines Tages die Dunkelalben auftauchten. Dort vertrieben sie nach und nach alle Elben bis es nur noch eine Siedlung gab. Jene Siedlung, in der Merenwen Ar-Feiniel zusammen mit ihrem Mann und ihrem kleinen Sohn lebte. Sie war einst dafür bekannt, die beste Sängerin ihrer Zeit zu sein. Doch durch die schändliche Tat des Dunkelalben Dizât war sie gezwungen, ihren Glauben an den Lichtbinder abzulegen (siehe von Göttern und Helden). Die Elben ihres Dorfes erfuhren von den Geschehnissen durch die Göttin Lyst höchst selbst. Sie wies ihnen den Weg zur toten Erde und sie erkannten, dass im Nordwald kein Platz mehr für sie war. Deshalb zogen sie in den Ostwald, wo sie von ihren Verwandten mit offenen Armen empfangen wurden. Doch den Tag, an dem sich Merenwen selbst verbannt hatte, nannten sie seitdem Boda-Merenwen. Ihr Mann suchte, in Andenken an seine Frau, die so etwas wie Rachegelüste nicht kannte, keine Rache und nahm ihren gemeinsamen Sohn mit. Als dieser Aufwuchs stellte sich heraus, dass er eine große Begabung für das Sehen in die Zukunft hatte, was ihm später einen Platz bei den Herrschern einbrachte.

Regierung

Sämtliche entscheidende Fragen werden vom König und seinen drei Beratern gleichberechtigt entschieden. Sollte es, was nur seltenst der Fall ist, zu keiner Einigung kommen, wenden sie sich an Tinnuaran i Minui, den König der Glanzvollen.

Henbâr führte seiner Zeit die Unsichtbaren im Streit gegen die Glanzvollen. Doch war seine Seite nicht vereint unter einem Banner, denn sie zogen lange Zeit in Gruppen durch die Welt. Aber nach Boda-Merenwen kamen sie alle im Ostwald unter der großen Buche zusammen und erkannten ihn als König an. Als solcher wollte er nicht so regieren, wie es bei den Glanzvollen schon der Brauch war. So ließ er im Volk alle 10 Jahre einen Stellvertreter wählen und ernannte Gûlgelaidh den Druiden zum Berater. Später, als man die Gabe Aelins erkannte, wurde auch er aufgenommen.

Aelin der Seher ist einer der wenigen Elben, die überhaupt den Blick in die Zukunft beherrschen, doch er sieht sie so klar, wie kein anderer. Er ist der jüngste der vier. Seit er Teil der Regierung der Unsichtbaren ist, versucht er gewisse Ereignisse zu sehen, um im Fall der größten Not den König über die Notwendigkeit ihres Eingreifens zu informieren. Aelin wartet stets auf den Tag, an dem er die erneute Offenbarung des Lichtbinders voraussieht und seine Mutter zurückkehrt.

Der Druide Gûlgelaidh ist ein besonderer Elb. Er war schon vor Henebâr am Kristallsee und lebte dort. Man weiß nicht viel über ihn, aber es geht die Legende um, er sei selbst eine große Buche gewesen und gegenüber der einen am anderen Ufer des Kristallsees gewachsen. Bis er spürte, wie König Henebâr den Ostwald betrat und seine Geliebte, die Buche, für das Wohl der Elben verlies. Er lebt dort, wo man sich vorstellte, dass er als Buche gewachsen war, passend unter riesigen Wurzeln, die sich erheben und so seine Höhlenhütte schaffen. Er ist sehr um die magische Bildung besorgt. So lässt er jährlich alle Kinder zu sich rufen, um zu prüfen, ob sie die Fähigkeit der richtigen Magieanwendung in sich tragen. Auch leitet er als spirituelles Oberhaupt die wöchentliche Messe.

Lossoth, die Gewählte des Volkes, vertritt ihr Amt seit drei Perioden. Sie ist eine einfache Elbin, aufgewachsen in der Gemeinschaft der Unsichtbaren. Sie genoss eine normale Jugend, bis sie sich durch ihren Einsatz hervortat. Oft kamen die Leute zu ihr, um ihren Rat zu einem Thema zu hören und es dauerte nicht lange, da wurde sie zur Wahl aufgestellt und ins Amt erhoben. Vor ihr gab es bereits 39 verschiedene gewählte.

Die Lichtbindermesse

Den Lichtbinder ehren die Unsichtbaren immer in der Mitte der Woche, indem sie sich alle am Kristallsee versammeln. Sich an den Händen haltend beten sie in Gesängen zu ihrem Herrn, dem Lichtbinder, während der Druide das Wasser betritt und auf ihm in der Mitte des Sees stehen bleibt. Dort sind die letzten Worte seiner Predigt, dass sie im Stillen warten, so wie der Kristallsee es tut. Doch sollte es die Zeit verlangen, würde ihre Gemeinschaft hervortreten und Wellen schlagen über die Welt. In dem Moment lässt er die Kristalle unter Wasser hell erstrahlen. Währenddessen gehen kleine Wellen von ihm aus ans Ufer. Jene, die nicht an der Messe teilnehmen können, beten im Stillen, um von weit weg die zurückkommenden Wellen zu sein.

Wirtschaft

Dass die Grünen zurückgezogen und in einzelnen Gemeinschaften leben, hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaft. So teilt man untereinander, immer brüderlich und am Ende fehlt es niemandem an etwas. Diejenigen, die wenig haben, werden genauso hoch angesehen, wie jene, die viel besitzen.

Das Heer

Jeder der Grünen verpflichtet sich, sich dem Heer anzuschließen, das bereits steht, sollte der Tag kommen, an dem man sie braucht. Jenes besteht aus dem König selbst und seiner Leibwache. Bevorzugt kämpfen sie aus dem Wald heraus, in dem sie praktisch unsichtbar sind, da sie die Farben des Waldes tragen. Als Rüstung tragen sie höchstens eine Lederrüstung, ansonsten nur dünne Lederwesten, damit sie sich schnell bewegen können und trotzdem vor leichten Schnitten geschützt sind. Ihre Waffen sind der Bogen sowie der Speer, doch auch das ist unterschiedlich, je nach dem aus welcher Familie der Grünelb stammt.
Zur Unterstützung des Heeres treten die Druiden unter dem Kommando von Gûlgelaidh auf den Plan.

Die Stadt

Architektur

Sofern man es Städte nennen kann, in denen die Grünen leben, so sieht man ihre Häuser vereint mit der Natur. Sie leben in Höhlen unter den großen Baumwurzeln oder es führen Treppen um einen Baum herum in seine Wipfel. Dort sind in die Äste und Baumkronen, Plattformen eingearbeitet auf denen gebaut wird. Nur der aufmerksame Beobachter erkennt die leichten Schnitzereien und Verzierungen in ihren Gebäuden, die in voller Symbiose mit der Natur erbaut wurden.

Ausdehnung

Da die Grünen mit dem, was sie haben, in Harmonie leben, trachten sie nicht nach Neuem. Sie leben teilweise vereinzelt in verschiedenen Wäldern in kleinen Gemeinschaften, von denen sie sich nur entfernen, um nach Taenfêr zu pilgern.

Die Bevölkerung

Kunst

Bekannt ist die hohe Fertigkeit der Grünelben beim Dichten und Spielen verschiedenster Instrumente. Durch die Stille, in der sie leben, haben sie auch ein gutes Gespür für das Lösen von Rätseln entwickelt.
Doch was sie selbst wirklich als Kunst ansehen, sind ihre Schnitzereien, denn nur sie verstehen noch die Sprache der Bäume. So geben sie dem, was ein Mensch als totes Holz bezeichnen würde, die wahre Form, die dessen Geist ihnen anvertraute. Diese Kunstschnitzereien sind von Magie umgeben, denn der Geist darin ist glücklich.

Kleidung

Was die Grünelben tragen, ist so unterschiedlich wie die Bäume. Es variiert von Familie zu Familie, von Ort zu Ort.
In einem stimmen sie aber alle überein: Sie tragen vorzugsweise die Farben des Waldes, um eins mit ihm zu werden. Verzierungen sind nur selten und wenn dann nicht allzu protzig vorzufinden, denn sie sind sehr auf ihre Schlichtheit bedacht.

Erziehung

Jedes Kind wird in der Gemeinschaft erzogen. Es wächst in der Familie auf, geborgen und immer ein Teil der Gemeinschaft, in der es aufwächst. Dort kann es sich im Alter von 10 Jahren für ein Handwerk entscheiden. Nur selten werden die Kinder dazu gedrängt, ein bestimmtes Handwerk zu erlernen. Einzige Ausnahme sind die Schüler, die Gûlgelaidh um sich schart.

Die Vergessenen

Eine Geschichte, die eigentlich nie erzählt werden sollte. Der Leidensweg einer Rasse, bei der man negative Gefühle nicht vermutet. Vieles, was gesagt wurde, ist wahr, doch unvollständig. Denn niemand spricht die Geschichte der Elbenkinder des Südens aus. Zu nah ist der Schmerz, zu stark die Trauer.

Nachdem der große Frieden der Ersten ausgerufen wurde, waren die Anhänger von Henebâr verstreut. Seine Anhänger, die Wächter der geliebten Natur, trennten sich und gingen eigene Wege. Die Geschichte von Merenwen und den Elben des Nordens wurde bereits erzählt, doch die der Ersten im Südwald wurde verschwiegen.

In einem Wald wie jedem anderen lebten sie und erfreuten sich dieser Heimat, trotz des Schattens des Feuerberges. War doch auch er nur ein Teil des natürlichen Kreislaufes. So schufen sie die, bis zu der Zeit, größte Heimatstätte ihres Volkes. Frieden und Harmonie herrschte in ihr und kein böser Gedanke wurde gedacht. Doch jeder Frieden hat irgendwann ein Ende. So kamen die 20 Grauen und nahmen ihnen den Wald, den sie fortan „Sis haen Tura“ oder in der Gemeinsprache „der grüne Jäger“ nannten.

Ihre Heimat wurde als Gefängnis benutzt, nun ausgestattet mit eigener Magie, die nicht ihre natürliche war. Viele fanden sich damit nicht ab und wanderten in den Ostwald, doch einige wenige blieben. Sie blieben bis der Wald sich veränderte, es war nicht mehr „ein“ Wald, vielmehr eine Unstimmigkeit in sich. An jedem Tag zerriss es die Seele dieses doch so schönen Blattwerks, und damit starb auch fast jedes Leben im grünen Jäger.

Es gab nun zwei Seiten, die letzten Anhänger von Henebâr, die in einer winzigen Siedlung, am Rande des Waldes, Stellung hielten und die Vergessenen. Sie nennen sich so, den niemand erinnert sich an sie, niemand spricht über sie oder denkt auch nur an sie. Sie sind eine Legende geworden.

So ähneln sie nur noch wenig ihren Brüdern, denn sie wollen eins mit dem Wald werden. Ein Elb als sich bewegender Teil seiner Heimat. So sehen sie sich mehr als Baum oder Tier, das in ihrer Heimat lebt als ein Kind der Ersten. Sie tragen kaum Kleidung, können sich perfekt tarnen und bewegen sich lautlos. Man nimmt sie mehr als Schatten der fallenden Blätter war.

Stark, schnell und tödlich sind sie Jäger, obwohl sie sich als Beute sehen. Siedlungen haben sie nicht, Gemeinschaften gibt es kaum, höchstens zwei Familien. Ständig ziehen sie durch ihre geliebte Heimat, immer bedacht, ihren Brüdern und Schwestern nicht zu begegnen. Würden sie doch nicht erkennen in ihrer Nacktheit, den Speeren und Schwertern aus Elfenbein der Elefanten von Bhar al Dschabal und ihrem wilden Aussehen, das jeder Erhabenheit widersteht.

So sind sie vergessen und niemand wird ihre Geschichte erzählen, denn nur sie selbst kennen sie.