Die Bruderschaft der Schlaaker

Orden des Narbasch

Derzeitiger Anführer: Marlo der Eiserne, 3. Hochpaladin der Schlaaker

Sitz der Bruderschaft:

Die altehrwürdige Wolfsveste im Reich Dionmat, liegt in der Nähe der letzten östlichen Ausläufer des Nordwaldes

Geschichte

Die Bruderschaft der Schlaaker hat eine noch sehr junge Geschichte. Es war im Spätsommer als der damalige Hochpaladin und Krieger Hogen Clemantis im Krieg von den Orks gefangen genommen wurde. Diese folterten ihn bis aufs Blut, um den Standort seines damaligen Armeelagers herauszufinden. Durch sein außerordentlich ausgeprägtes Durchhaltevermögen verriet er auch nach Wochen der Folter nichts vom Standort des Lagers. Der Häuptling der Orks bewunderte eine solche Zähigkeit und ließ ab von seiner Folter. Als Gegenzug wollte der Häuptling, dass Hogen dem Glauben andere Götter abschwor und einwilligte, sich beim Häuptling einer Lehre als Narbash Priester zu unterziehen. Beeindruckt von der Kampfkraft und dem ungebrochenen Willen der Orks willigte Hogen schließlich ein.

Mehrere Jahre dauerte der Weg zum Kriegerpriester bei den Orks, doch schließlich war es vollbracht, und der einstige Menschenkrieger Hogen wurde zum ersten Paladin des Narbash. Als Dank gründete er die Bruderschaft der Schlaaker, nach dem Häuptling Schlaak, der ihm das Kriegspriesterhandwerk beigebracht hat.

In den Mauern der Bruderschaft war seither jeder Willkommen der ihre Gesetzte achtet, egal ob Ork, Mensch, Zwerg oder Elb, egal ob Magier, Priester oder Krieger. Um darin Mitglied zu werden, muss man vor drei Paladinen sein Können, sei es magischer, kriegerischer oder handwerklicher Natur, unter Beweis stellen. Das Gremium entscheidet dann und wenn man aufgenommen wird, muss man ein Gelübde auf Lebenszeit ablegen, niemals die Gesetzte des Ordens zu missachten. Danach wird man in der Regel als Leibeigener aufgenommen und arbeitet sich dann über den Pagen zum Knappen und schließlich zum Kleriker.

Ab dem Rang des Knappen trägt man das Zeichen des Ordens, die Knochen und die Axt. Zum Kleriker oder Priester kann nur ein Paladin erheben. Egal welcher Gattung muss jeder diesen Weg durchlaufen. Kleriker (So lautet der Rang unter dem Paladin, gleich ob magisch oder nicht) müssen ein Blutopfer an Narbasch zollen, um zum Paladin aufzusteigen. Dies kann nur der Hochpaladin bewirken.

Die Ausbildung

Die Ausbildung beginnt man als Leibeigener der Bruderschaft. So erlernt man zuerst das Leben in der Gemeinschaft und die Grundzüge der Ordnung der Bruderschaft. Das Tagewerk besteht dabei meist aus Feldarbeit, Ställe ausmisten, Helfen in der Schmiede, und was sonst so an Arbeiten anfällt. Hat man sich dann nach gegebener Zeit in der Gemeinschaft eingefunden, erhält man den Rang des Pagen. Man wird im Normalfall in der Fähigkeit des Lesens und Schreibens unterwiesen, erlernt einfache politische Zusammenhänge, Gerbalons sowie geschichtliche Eckdaten. Des Weiteren stehen grundlegende Kenntnisse zum Überlegen in Stadt und Wildnis auf dem Plan.

Bei der Erhebung zum Knappen erhält man dann ein Emblem, auf dem das Zeichen der Bruderschaft zu sehen ist. Ab nun werden die Knappen in ihrer jeweiligen Profession geschult, sei es nun Krieger, Magier oder Priester, oder ein einfaches Handwerk wie Schmied oder Heiler. Dann erhält man auch die ersten Aufträge, die außerhalb des Ordens zu erledigen sind.

Im Knappenstand entscheidet es sich nun, in welche Laufbahn man eintritt. Dazu wird man auf seine magischen, karmalen und körperlichen Fähigkeiten geprüft. Nach dieser Prüfung erfolgt die verstärkte Ausbildung in den einzelnen Laufbahnen.

Weg des Kampfes

Wenn man für diesen Weg ausgewählt wird, beginnt der verstärkte militärische Drill des einzelnen. Früh aufstehen, lange Tage, wenig Essen und spät ins Bett kommen. Dazu die körperlichen Anstrengungen, viele Rekruten kommen an die Grenze ihrer Belastbarkeit. Doch die Gemeinschaft fängt sie wieder auf und zieht sie mit. Nach dieser „Grundausbildung“ wird man in den Rang des Kriegers erhoben. Im Kasernendienst führen die Krieger die Ausbildung der Rekruten durch, begleiten Ranghöhere bei Aufträgen und sorgen für Recht und Ordnung auf der Burg.

Sofern sich der Krieger als würdig erweist und schon einige Erfahrung gesammelt hat, wird er zum Hauptmann befördert. Dieser führt eine Gruppe von Kriegern und befehligt diese im Kampf. Zusätzlich ist er für die Bestrafung der Krieger bei Fehlverhalten zuständig. Auch kann er kleinere Belobigungen aussprechen.

Der Obmann ist meist ein sehr erfahrenes Mitglied des Ordens. Ihm obliegt die Organisation einzelner Bereiche in der Burg. Außerhalb der Burg dient er als Kommandant über 5 Hauptleute und ihre Krieger. Führt diese an und hält Verbindung zu den Paladinen. Einen Paladin der Bruderschaft trifft man sehr selten außerhalb der Burg. Diese unterstehen direkt dem Hochpaladin und sind für seine Sicherheit verantwortlich. Zudem dienen sie ihm als Berater.

Weg der Magie

Der magische Weg ist eine besondere Ausnahme im Orden. Da keiner die Befähigung aufweist, magisches Talent zu erkennen und zu fördern, hat man Absprachen und Verträge mit den Akademien von Gerbalon geschlossen. Einmal im Jahr kommt eine kleine Delegation Magier auf die Veste und prüft alle Knappen auf deren magisches Talent.

Sollte so ein Talent entdeckt werden, wird noch die Affinität der Magie geprüft, um festzustellen, auf welche Akademie der Knappe geschickt wird. Wenn alles geklärt ist, dann wird der Knappe in die Akademie geschickt und nach seiner Schulzeit wird er wieder in den Orden aufgenommen. Es sind jedoch sehr wenige, die diesen Weg einschlagen.

Weg des Glaubens

Die jungen Knappen werden verstärkt in die Glaubenswelt des Narbasch eingeführt. Da der Gott sowohl die Natur verkörpert als auch die wilde archaische Art der Orks, dessen Hauptgott er ist, ist der Weg sehr komplex. Zusätzlich zu der Glaubenslehre steht der Kampfunterricht mit den anderen Rekruten an. Wenn man dies jedoch hinter sich gebracht hat, steht die Weihe zum Priester an. Um das Wesen von Narbasch und der Orks besser verstehen zu können, hat man einen Schamanen mit der Ausbildung der Priester beauftragt.

Die Priester leiten die Gottesdienste und unterstützen die Kleriker in ihren Bestrebungen. Sie sind für die Pflege des Heimattempels verantwortlich und unterstützen die Kleriker, wenn diese sich mal für längere Zeit in der Wolfsveste aufhalten.

Danach wird man in den Stand des Klerikers erhoben, was mit einem Stimmrecht bei wichtigen Entscheidungen verbunden ist, aber auch mehr Verantwortung bei den Aufträgen und Aufgaben verbunden ist. Die Kleriker sind die Wanderprediger des Ordens. Auch ist es nicht ungewöhnlich, dass sie sich Abenteurergruppen anschließen und sie nach besten Wissen und Gewissen unterstützen und beraten.

Wenn dann der Hochpaladin die Zeit für reif hält, wird er ein Blutopfer zu ehren Narbaschs fordern und man wird Paladin des Glaubens in der Bruderschaft der Schlaaker.

Die Gesetze der Bruderschaft

Du hast geschworen ewige Tapferkeit und Tugend, so bedenke stets!

Die Bruderschaft ist deine Familie, behandle sie wie deine Familie.

Vor den Göttern sind wir gleich, so behandeln wir uns gleich.

Höre auf die, die über dir Stehen, aber befolge nicht blindlings ihre Worte.

Erste denken, dann reden, so ist auch jedes Wort des Hörens wert.

Sprich stets die Wahrheit, so wird man dir auch immer Glauben schenken.

Sei gerecht und beschütze oder bestrafe. Dies Recht kann niemals sterben, solange ein Mensch es noch kennt. Die Worte sind nicht vergessen, solange eine Stimme sie laut ausspricht. Der Kodex wird ewig glänzen, solange ein Herz ihn bewahrt.

Die Schlaaker behandeln sich zwar untereinander wie gleichgestellte, wenn sie alltäglichen Umgang miteinander haben. Auch wird bei Versammlungen jeder angehört, der zu sprechen wünscht. Dies resultiert aus der fundierten Ausbildung, die jedes Mitglied der Bruderschaft durchläuft, wodurch jeder seinen Platz und seine Aufgaben kennt. Dadurch mag für Außenstehende ein chaotischer Eindruck entstehen, der aber schnell verfliegt, wenn in der Rangordnung von oben Befehle erteilt werden. Dann zählt die Hierarchie, die den gesamten Orden von oben nach unten durchläuft.

Die Wolfsveste

Noch lange reitet man zwischen brachen Feldern hindurch, da erblickt man auf einer Anhöhe am Horizont schon die Umrisse der einst stolzen Wolfsveste. Weithin sichtbar überragt der massive Bergfried Ehrfurcht gebietend die angrenzenden Gebäude und Ländereien.

Vor langer Zeit wurde der Bruderschaft der Schlaaker die verfallene Festung, mit einigen Ländereien, vom König Dionmats zum Geschenk gemacht, damit sie dort ihren Orden errichten konnte. Als die Bruderschaft in den folgenden Jahren weiter erstarkte und sich ihr immer mehr Brüder und Schwestern anschlossen, wurde die Festung unter dem ersten Hochpaladin Hogen Clemantis wieder vollständig aufgebaut.

Die starken Mauern wurden ausgebessert und wieder mit stabilen Wehrgängen versehen, die Gärten und Felder wurden wieder gepflügt und bestellt, die Nebengebäude wurden den Bedürfnissen der Bruderschaft angepasst und letztendlich wurden die Räume im Bergfried gesäubert. Dort entstand eine Bibliothek, Studier- und Trainingszimmer, die Küche wurde wieder instand gesetzt und die große Halle, auch Wolfshöhle genannt, erstrahlt alsbald in neuem Glanz. So war jedes Zimmer mit Licht und Leben erfüllt und im Hof trainierten die Schlaaker während über ihren Köpfen die Axtbanner in kalten Nordwind flatterten.

Heute ist die Zahl der Schlaaker wieder geringer und die Festung nicht mehr so gut instand wie einst, doch noch immer überragt der Bergfried stolz das Land, während auf seinen Türmen die Axtbanner wehen…

A: Bergfried B: Tempel C: Schlafraeume D: Gaestehaeuser E: Schmiede, Werkstatt F: Gewaechshaeuser, Viehstaelle, Schlachthaus G: Uebungsplatz H: Pferdestaelle I: Torhaus;

Jüngere Geschichte

Der Krieg war vorbei. Das Tor der schreienden Qualen war geschlossen und im Osten kehrte Ruhe ein. Die Orks zogen wieder ab in Richtung Norden und auch die Reiche Gerbalons nährten sich wieder an. Die andauernden Kämpfe hatten von auch von der Bruderschaft der Schlaaker ihren Tribut gefordert.

So kam es, dass die Hallen und Gebäude der Bruderschaft nicht mehr so bevölkert waren wie einst. Nur wenige waren geblieben, um den Orden am Leben zu halten. Deshalb wurden die ersten Botschaften von Frieden, die wie ein Flüstern am Fuß des dionmatischen Gebirges, die Bruderschaft erreichten, auch mit Skepsis zur Kenntnis genommen. Doch als der Frieden andauerte, beschloss der neue oberste Paladin, Marlo der Eiserne, dass es an der Zeit sei, sich wieder in die Welt hinaus zu trauen.

Man wollte sich sicher sein, was in Gerbalon vorging. Man wollte Gerüchte bestätigt wissen. So wurden in jüngster Zeit sowohl Knappen als auch Kleriker ausgesandt, um Gewissheit zu erlangen, neue Schüler anzuwerben, als auch um den jungen Frieden zu schützen und das letzte Böse auszumerzen …